Feindesliebe: Die Vollkommenheit des Gottesreiches
Matthäus 5, 38 – 48 – Sonntag nach Trinitatis, 20. Oktober 2024
Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit aller Freude und Frieden im Glauben durch die Kraft des Heiligen Geistes. Amen.
Vom Vergelten (für die Beichte, siehe weiter unten)
38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist 2. Mose 21,24: »Auge um Auge, Zahn um Zahn.« 39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.
40 Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. 41 Und wenn dich jemand eine Meile nötigt, so geh mit ihm zwei. 42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.
Von der Feindesliebe
43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« 3. Mose 19,18 und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
Liebe Gemeinde,
Martin Luther schrieb die These: Der Christ ist dienstbarer Knecht aller, und jedermann untertan. Und zugleich: der Christ ist ein freier Herr über alles und niemanden untertan. (Von der Freiheit eines Christenmenschen) Beide Aussagen können nur recht verstanden werden in der Einheit mit Christus selbst, der zugleich frei war, niemanden untertan (außer seinem himmlischen Vater), und zugleich jedermann diente mit göttlicher Liebe und Barmherzigkeit.
Wenn wir heute von der Feindesliebe sprechen, dann kann das nur geschehen, wenn wir die einleitenden Verse der Bergpredigt ebenfalls ernst nehmen. Denn sonst schleicht sich eine falsche Überheblichkeit ein, die wir nur zu gut von den Pharisäern und Schriftgelehrten kennen.
Jesus, in seiner Bergpredigt, stellt sich an die Stelle der Synagoge. Die Synagoge ist Gesetz, ist die Schule fürs Volk. Synagogen-Gebäude standen in ganz Israel, bis heute in jeder jüdischen Gesellschaft. Sie zeigen uns den Weg des Gehorsams vor Gott. Sie lehren nicht nur die 10 Gebot, sondern auch die 613 anderen Gebote des Mose und die tausenden Gesetze der Tradition. Sie wollen wirklich etwas Gutes erreichen.
Aber, sagt Jesus, da ist ein Problem mit dem Gesetz: Wenn du etwas Gutes tust, dann bist du noch lange nicht gut. Nochmal: wenn du alle 10 Gebote gehorchst, dann hast du wirklich was erreicht, aber wisst ihr, was das Gesetz wirklich wollte? Das Gesetz fordert: du musst vollkommen sein nicht nur in deinen Werken, sondern auch in deinen Gedanken, in deinem ganzen Wesen – heilig, perfekt und gut – wie Gott selbst heilig und vollständig ist.
In der Bergpredigt haben einen Abschnitt, wo Jesus das mal unter die Lupe nimmt. Liebe Pharisäer und Schriftgelehrte, ihr sagt: „Du sollst nicht töten; wer tötet, muss vor Gott ins Gericht.“ (Matt 5:21) Ich aber sage euch, was das Gesetz wirklich wollte: Wer seinen Bruder und Schwester gegenüber nur einen bösen Gedanken hegt, und denkt: Du Nichtsnutz, du Narr – der ist schon verurteilt in die Hölle.
Ihr sagt: „Man soll nicht die Ehebrechen.“ Ich aber sage euch, wenn nur nach einer Frau hinschaut, um sie zu begehren, hat schon in seinem Herzen die Ehe gebrochen. So sieht das Gesetz wirklich aus. So geht Jesus durch eine Liste: Vom Schwören, von der Rache, und von der Feindesliebe, auf die ich gleich noch eingehen werde.
Jesus entblößt die Pharisäer: Ihr meint, ihr seid schon vor Gott in rechter Position, wenn ihr das Gesetz nach euren eigenen Maßstäben einhält. Ihr meint, ihr seid die Herren des Gesetzes. Ich aber sage euch, ihr habt nicht das Recht, um das Gesetz nach euren eigenen Maßstäben zu verbiegen und zu verdrehen, nur damit ihr einigermaßen den Forderungen des Gesetzes nachkommt. Nein, so nicht! Ihr sollt ganz heilig sein, denn Gott ist heilig!
Und wir greifen uns heute an den Kopf und fragen beängstigt: Ja Herr, wer kann dann selig werden? Wir schaffen es ja nie! Darauf würde Jesus antworten: Genau so ist es gemeint – ihr könnt das Gesetz gar nicht halten.
Wir antworten: aber lieber Herr Jesus, warum gibt Gott uns das Gesetz, wenn wir es nicht halten können? Jedes Gesetz des Landes wird doch den Menschen gegeben, damit sie es halten, damit die Welt geordnet wird, damit alles richtig und gut verläuft.
Jesus: und? Ist die Welt denn nun besser? Halten die Menschen alle Gesetze? Wir antworten: Nun, sie probieren es wenigstens. Jesus: aber vor Gott reicht das nicht; du musst vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. Wir antworten: Herr, ich gebe auf; ich kann nicht; ich liefere mich aus; jetzt musst du mit deinem Gericht das Urteil sprechen.
Und genau hier setzt der Anfang der Bergpredigt ein. Jesus spricht sein Urteil aus in aller Klarheit und Gültigkeit: Seelig seid ihr, die ihr es nicht schafft, denn es wird euch alles geschenkt werden. Oder wie Matthäus und Lukas uns aufgeschrieben haben: Selig sind die geistliche armen, denn ihrer ist das Himmelreich.
Langsam beginnen wir zu begreifen: Das Gesetz ist nicht nur da, um Gottes gute Ordnung zu beschreiben. Das Gesetz ist nicht nur da, um uns in die Verzweiflung zu treiben, sondern das Gesetz zeigt uns auch, was Gott uns in Jesus Christus geschenkt hat!
Weihnachten ist ja gerade die frohmachende Botschaft: In Christus kommt Gott in diese Welt, um uns etwas zu schenken. Was schenkt uns Gott denn? Er schenkt uns CHRISTUS! Und mit IHM seinen ganzen Himmel. Und wie sieht der Himmel aus? Der Himmel ist vollkommen, gerecht, heilig, und gut. Es ist genau DAS, was das Gesetz von uns fordert: seid heilig, gerecht und gut! Und hier kommt Jesus und ruft aus: In MIR habt ihr die Erfüllung des Gesetzes. Ihr seid DAS, was ICH bin.
In der Einheit mit Christus seid ihr, meine Jünger, DAS, was ich bin – ihr seid das Licht der Welt, Salz der Erde. Durch euch, meine Jünger, wird die Welt ebenso erneuert, wie sie durch MICH, Jesus, erneuert wurde. Ich schenke euch meine Gerechtigkeit, meine Gesetzeserfüllung, meinen Himmel.
Tja, damit waren die Pharisäer und Schriftgelehrten arbeitslos. Was sollen sie denn noch dem Volk beibringen, wenn Jesus den Menschen sowieso schon alles schenkt? Kein Wunder also, wenn sie skeptisch werden, wenn sie sich überlegen, wie sie Jesus beseitigen können.
Seht, das Geheimnis eines Christenmenschen ist die Gegenwart Jesu. In Jesus ist das Leben, wie Gott es schon immer wollte. Wir sehen hier also zwei Kategorien von Menschen. Der natürliche Mensch will sich sein eigenes Leben garantieren durch Gesetze. Unser ganzer Alltag ist durchzogen mit Gesetzen. Aber der geistliche Mensch in Christus lebt aus Gott. Und Gott, so lernen wir jetzt, ist grenzenlos.
Von der Feindesliebe – lautet unsere Titel. Eigentlich müssten wir die anderen Themen ebenfalls durchnehmen, um ein Gespür für das Himmelreich zu bekommen. Jedesmal heißt es: ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist … ICH aber sage euch. Und wir entdecken das Evangelium ganz neu, wie sich eine Kraft in unserem Leben entfaltet, die nur in Christus ist.
43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.
Hier nimmt Jesus wieder ein Gesetz des Mose aus 3. Mose 19,18 und zeigt, was die Pharisäer und Schriftgelehrten draus gemacht haben – sie haben nämlich den zweiten Satzteil hinzugefügt: du sollst deinen Feind hassen. Also als Gebot: du musst DEN, der nicht zu deinem Volk passt, hassen.
Leider, wer etwas hinter den Kulissen schaut, wie die Juden und Palästinenser beim Gaza-Streifen nebeneinander leben, weiß, dass die Regierungen gerade solche Menschen dort wohnen lassen, die einen ordentlichen hass gegen die anderen pflegen. Dieser Hass wird erzogen, ermutigt und ausgelebt. Ist aber weltweit so, dass wir uns gerne definieren als zugehörig zu einem bestimmten Volk. Ich bin Südafrikaner, oder von dem Volk der Zulus. Da hören wir die Aufrufe: make America great again. Die Chinesen fordern: ein Land, ein Volk. Und sie haben selbst beschlossen, selbstverständlich gehört Taiwan dazu. Harte Trennung zwischen Indien und Pakistan, in Afrika. Ach, wo wir auch hinschauen versuchen Menschen sich abzugrenzen, zu definieren und zu sichern.
Nun kommt Jesus: Ich aber sage euch: solche Grenzen gelten in Gottes Himmelreich nicht mehr. Ich gebe euch, meinen Jüngern, eine neue Identität. Ich mache euch zu Bürgern des Himmels. Vorher hatte Jesus schon gesagt: Ihr versucht euch euer Recht zu versichern, indem ihr zum Gericht geht – ich aber sage euch, dass euer himmlischer Vater alles Gericht in seiner Hand hält. Er wird euch zu eurem Recht kommen lassen. Ihr werdet von Menschen ausgebeutet werden, ja das kann passieren, aber Gott weiß genau, was ihr braucht; es wird euch von eurem himmlischen Vater zufallen.
So auch hinsichtlich den Feinden. Wer ist eigentlich mein Feind? Jesus sagt: meine Liebe wird euch auf eine solchen Weise erfüllen, dass ihr grenzenlos lieben könnt. Die alten Strukturen in dieser Welt gelten für euch nicht mehr. Gottes Liebe ist grenzenlos – so auch eure Liebe.
Stellt euch vor, Gott würde beschließen, um nur die Kinder Gottes zu belohnen. Gott sendet eine Regenwolke und die Wolke schüttet ihr Wasser auf die Felder der Christen. Und dann, wenn die Wolke weiterzieht, würde Gott den Schleusen erst mal schließen über die Heiden, und beim nächsten Feld werden die Kanäle wieder geöffnet. Nein, Gott ist gnädig und barmherzig gegenüber allen Menschen, ob Christ oder Nichtchrist. So auch eure Liebe, die aus Gott entspringt, kommt allen Menschen zugute.
Diese Haltung wiederholt sich mehrmals in den Briefen des Neuen Testamentes, wenn zum Beispiel auch Paulus aufruft, dass wir Gutes tun an allen Menschen, insbesondere an den Glaubensgeschwistern. Eine Unterscheidung wird doch gemacht zwischen der Liebe zu Glaubensgeschwistern und die Liebe zu den Heiden, denn die Liebe zu Glaubensgeschwistern ist gekennzeichnet von „eines Sinnes sein“, Vergebungsbereitschaft, einander dienen in dem einen Leib der Gemeinde und vieles mehr, während wir uns gerade nicht von der Welt infizieren lassen sollen. Was die Welt bietet mit ihrem Denken, Entertainment und Götzen soll nicht in uns hineinkommen dürfen. Es ist eine Dennoch-Liebe.
Trotz der bösen Dinge in der Welt, ermöglicht die Liebe Jesu in uns eine Weltoffenheit damit die Welt auch erfahren kann, wie Gott die Menschen liebt. Nein, wir sind nicht VON der Welt, und dennoch leben IN der Welt. Wir leben in der Einheit mit Christus, und dennoch eine Offenheit zur Welt. Die Einheit mit Christus ist nicht sichtbar; sie geschieht im Verborgenen, und dennoch wird sie sichtbar in der Haltung und durch die Taten der Jünger. Die Worte Jesu garantieren uns diese Einheit mit IHM.
Heute erfahren wir wieder diese Einheit mit Christus nicht nur durch sein Wort, sondern auch DORT, wo ER gesagt hat, er in uns eingeht – in seinem heiligen Abendmahl. Nach diesem Abschnitt über die Feindesliebe folgt in der Bergpredigt das Gebet. Liebe Gemeinde, auch dort im Gebetsleben werden die Weichen gestellt. Nehmt euch Zeit, Stille Zeit zum Lesen und Gespräch mit eurem Herrn, der in das Verborgene sieht. Und aus dem Verborgenen wachsen die Früchte im öffentlichen Leben.
Ohne Jesus leben wir in den „alten“ Grenzen von Gesetzen und Feindbildern. Aber in der Gegenwart Jesu öffnen sich die Horizonte und wir erkennen die Welt mit völlig neuen Augen. Gebe Gott, dass sein Wort uns anspricht, innerlich trifft und transformiert, dass wir werden was wir sind: Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. Amen.
Und der Friede Gottes, der mehr ist als wir verstehen und begreifen, bewahre und halte unsere Gedanken und Gefühle in Christus Jesus, unseren Herrn. Amen.
Preek in Afrikaans – Vyandeliefde: Die Volmaaktheid van God se Koninkryk
Matteus 5:38-48
21ste Sondag na Trinitatis, 20 Oktober 2024
Mag die God van Hoop ons vervul met alle vreugde en vrede in die geloof deur die krag van die Heilige Gees. Amen.
Oor Vergelding (vir die belydenis, sien onder)
38 „Julle het gehoor dat daar gesê is, Eksodus 21:24: ‚Oog vir oog, tand vir tand.‘ 39 Maar Ek sê vir julle: Moet nie weerstand bied teen die kwaad nie, maar as iemand jou op jou regterwang slaan, draai ook vir hom die ander wang.
40 En as iemand met jou wil stry en jou onderkleed wil vat, gee hom ook jou bo-kleed. 41 En as iemand jou dwing om een myl te loop, gaan saam met hom twee. 42 Gee aan die een wat jou vra, en moenie wegdraai van hom wat by jou wil leen nie.“
Oor die Liefde vir Vyande
43 „Julle het gehoor dat daar gesê is: ‚Jy moet jou naaste liefhê‘ (Levitikus 19:18) en jou vyand haat. 44 Maar Ek sê vir julle: Julle moet julle vyande liefhê en bid vir dié wat julle vervolg, 45 sodat julle kinders van julle Vader in die hemel kan wees. Want Hy laat sy son opkom oor slegtes en goeden en laat dit reën oor regverdiges en onregverdiges.
46 As julle net dié liefhet wat vir julle lief is, watse loon sal julle daarvoor kry? Doen die tollenaars nie dieselfde nie? 47 En as julle net vriendelik is met julle broers, wat doen julle meer as ander? Doen die heidene nie dieselfde nie? 48 Wees dus volmaak, soos julle hemelse Vader volmaak is.“
Liewe gemeente,
Martin Luther het die stelling gemaak: ’n Christen is ’n diensbare dienskneg van almal, en aan almal onderdanig. En terselfdertyd: ’n Christen is ’n vrye heer oor alles en aan niemand onderdanig nie. (Uit „Oor die Vryheid van ’n Christenmens“) Albei stellings kan slegs reg verstaan word in die eenheid met Christus self, wat terselfdertyd vry was en aan niemand onderdanig was nie (behalwe sy hemelse Vader), en terselfdertyd met goddelike liefde en barmhartigheid aan almal gedien het.
Wanneer ons vandag oor die liefde vir vyande praat, kan dit net gebeur as ons die inleidende verse van die Bergrede ernstig opneem. Anders kruip ’n verkeerde hoogmoedigheid in, wat ons te goed ken van die Fariseërs en skrifgeleerdes.
Jesus, in sy Bergrede, stel homself in die plek van die sinagoge. Die sinagoge is wet, die skool vir die volk. Sinagogegeboue het dwarsdeur Israel gestaan, en tot vandag in elke Joodse gemeenskap. Hulle wys vir ons die pad van gehoorsaamheid voor God. Hulle leer nie net die 10 Gebooie nie, maar ook die 613 ander wette van Moses en die duisende tradisionele wette. Hulle het goeie bedoelings.
Maar, sê Jesus, daar is ’n probleem met die wet: As jy iets goed doen, beteken dit nie dat jy goed is nie. Nogmaals: As jy al 10 gebooie gehoorsaam, het jy iets bereik, maar weet jy wat die wet regtig vereis? Die wet eis dat jy volmaak moet wees, nie net in jou dade nie, maar ook in jou gedagtes en hele wese—heilig, volmaak en goed—soos God self heilig en volmaak is.
In die Bergrede neem Jesus ’n paar van hierdie wette onder die loep. “Liewe Fariseërs en skrifgeleerdes, julle sê: ‚Jy mag nie doodmaak nie; wie doodmaak, sal geoordeel word‘ (Mattheus 5:21). Maar Ek sê vir julle wat die wet werklik wil: Wie vir sy broer of suster ’n kwaad gedagte koester, en dink: ‘Jy nikswerd, jy dwaas’—daardie persoon is reeds veroordeel tot die hel.
Julle sê: ‚Jy mag nie egbreek nie.‘ Maar Ek sê vir julle, as jy net na ’n vrou kyk met begeerte, het jy reeds in jou hart egbreek gepleeg. So lyk die wet regtig. So gaan Jesus voort met ’n lys: Oor die sweer, vergelding, en oor die liefde vir vyande, waarop ek nou verder sal ingaan.
Jesus ontmasker die Fariseërs: “Julle dink julle is in die regte verhouding met God as julle die wet volgens julle eie standaarde gehoorsaam. Julle dink julle is die meesters van die wet. Maar Ek sê vir julle, julle het nie die reg om die wet volgens julle eie standaarde te verdraai net om so min of meer aan die vereistes van die wet te voldoen nie. Nee, nie so nie! Julle moet heeltemal heilig wees, want God is heilig!”
Ons vat ons kop vas en vra angstig: “Ja, Here, wie kan dan gered word? Ons sal dit nooit regkry nie!” Jesus sou antwoord: “Presies, dit is hoe dit bedoel is—julle kan nie die wet nakom nie.”
Ons antwoord: “Maar liewe Here Jesus, hoekom gee God ons dan die wet as ons dit nie kan nakom nie? Elke wet van die land word aan mense gegee sodat hulle dit kan gehoorsaam, sodat die wêreld georden en goed verloop.”
Jesus: “En? Is die wêreld nou beter? Hou die mense al die wette?”
Ons antwoord: “Wel, hulle probeer ten minste.”
Jesus: “Maar voor God is dit nie genoeg nie; julle moet volmaak wees, soos julle hemelse Vader volmaak is.”
Ons antwoord: “Here, ek gee op; ek kan nie; ek lewer my oor; nou moet U oordeel en uitspraak gee.”
En presies hier begin die Bergrede. Jesus spreek sy oordeel uit in alle duidelikheid en geldigheid: “Geseënd is julle wat dit nie regkry nie, want aan julle sal alles geskenk word.” Of soos Matthéüs en Lukas dit opgeteken het: “Geseënd is die wat geestelik arm is, want aan hulle behoort die koninkryk van die hemel.”
Ons begin stadig besef: Die wet is nie net daar om God se goeie orde te beskryf nie. Die wet is nie net daar om ons in wanhoop te dryf nie, maar dit wys ons ook wat God ons in Jesus Christus geskenk het!
Kersfees is die blye boodskap: In Christus kom God na hierdie wêreld om vir ons ’n geskenk te gee. Wat skenk God vir ons? Hy gee vir ons CHRISTUS! En met Hom sy hele hemel. En hoe lyk die hemel? Die hemel is volmaak, regverdig, heilig, en goed. Dit is presies wat die wet van ons eis: wees heilig, regverdig en goed! En hier kom Jesus en roep uit: “In MY het julle die vervulling van die wet. Julle is wat Ek is.”
In eenheid met Christus is julle, my dissipels, wat Ek is—julle is die lig van die wêreld, die sout van die aarde. Deur julle, my dissipels, sal die wêreld vernuwe word, soos dit deur My, Jesus, vernuwe is. Ek skenk aan julle my geregtigheid, my vervulling van die wet, my hemel.
So het die Fariseërs en skrifgeleerdes werkloos geraak. Wat moet hulle dan nog vir die volk leer as Jesus reeds alles aan die mense skenk? Dit is geen wonder dat hulle skepties geword het en begin dink het hoe hulle van Jesus ontslae kon raak nie.
Sien, die geheim van ’n Christenmens is die teenwoordigheid van Jesus. In Jesus is die lewe, soos God dit nog altyd wou hê. Ons sien hier twee kategorieë van mense. Die natuurlike mens wil sy eie lewe waarborg deur wette. Ons hele alledaagse lewe is deurspek met wette. Maar die geestelike mens in Christus leef uit God. En God, so leer ons nou, is grensloos.
Oor die Liefde vir Vyande—dit is ons tema. Ons moet ook na die ander temas kyk om ’n gevoel te kry vir die koninkryk van die hemel. Elke keer sê dit: “Julle het gehoor dat vir die oues gesê is… MAAR Ek sê vir julle.” En ons ontdek die Evangelie heeltemal nuut, hoe ’n krag in ons lewe ontvou wat net in Christus is.
43 „Julle het gehoor dat daar gesê is: ‚Jy moet jou naaste liefhê‘ en jou vyand haat. 44 Maar Ek sê vir julle: Julle moet julle vyande liefhê en bid vir dié wat julle vervolg, sodat julle kinders van julle Vader in die hemel kan wees.“
Jesus wys hoe die Fariseërs en skrifgeleerdes die wet van Moses uit Levitikus 19:18 verdraai het deur die tweede deel by te voeg: “Jy moet jou vyand haat.” Hulle het dit as ’n gebod gemaak: jy moet diegene wat nie by jou volk pas nie, haat.
Ongelukkig, as ons agter die skerms kyk na hoe die Jode en Palestyne by die Gaza-strook langs mekaar woon, sien ons dat die regerings juis mense daar plaas wat ’n sterk haat teenoor die ander koester. Hierdie haat word aangeleer, aangemoedig en uitgeleef. Dit is regoor die wêreld dieselfde: ons definieer graag ons identiteit as deel van ’n volk. Ek is ’n Suid-Afrikaner, of van die volk van die Zulus. Ons hoor slagspreuke soos “make America great again.” Die Chinese sê: “een land, een volk.” En hulle het self besluit dat Taiwan natuurlik deel daarvan is. Ons sien harde skeidings tussen Indië en Pakistan, en oral in Afrika. Oral waar ons kyk, probeer mense grense trek, hulself definieer en verseker.
Nou kom Jesus en sê: “Ek sê vir julle: sulke grense geld nie meer in God se koninkryk nie. Ek gee vir julle, my dissipels, ’n nuwe identiteit. Ek maak julle burgers van die hemel.” Voorheen het Jesus al gesê: “Julle probeer jul reg verseker deur hof toe te gaan—maar Ek sê vir julle, julle hemelse Vader hou alles in sy hand. Hy sal regverdig oordeel en vir julle sorg.”
En ook ten opsigte van vyande: Wie is jou vyand? Jesus sê: “My liefde sal julle so vul dat julle sonder grense kan liefhê. Die ou strukture van hierdie wêreld geld nie meer vir julle nie. God se liefde is grensoorgraaiend—so ook julle liefde.”
Stel jou voor God sou besluit om net die kinders van God te beloon. God stuur ’n reënwolk en die wolk giet sy water oor die velde van die Christene uit. Dan, as die wolk verby die velde van die ongelowiges beweeg, sluit Hy die reën. Nee, God is genadig en barmhartig teenoor alle mense, Christen of nie-Christen. So moet julle liefde, wat uit God kom, ook vir alle mense wees.
Ons sien dat dit ’n „nietemin-liefde“ is, ’n liefde wat grensloos is, wat alle mense bereik, ongeag of hulle God ken of nie. Hierdie liefde bring ’n wêreldwydse openheid en toon die liefde van God. Mag God ons die krag en genade gee om hierdie liefde te leef. Amen.
Wochenspruch
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Römer 12, 21
Introitus – Nr. 62 (Jesaja 41, 10; Psalm 18, 31)
Epistel
Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und an den Beinen gestiefelt, bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens. Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.
Epheser 6, 10 – 17
Hauptlied
O König Jesus Christus 267
Ach Gott vom Himmel sieh darein 246
Evangelium
Jesus lehrte seine Jünger und sprach: Ihr habt gehört, dass gesagt ist: „Auge um Auge, Zahn um Zahn.” Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will. Ihr habt gehört, dass gesagt ist: „Du sollst deinen Nächsten lieben” und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.
Matthäus 5, 38 – 48
liturgische Farbe: grün
Festzeit: Trinitatiszeit
Wochenspruch: Röm 12,21
Wochenpsalm:
Eingangspsalm: Ps 19, Ps 36, Ps 67, Ps 84, Ps 113
Epistel: Eph 6,10-17
Evangelium: Mt 5,38-48
Predigttext: Mt 10,34-39
Wochenlied: 273 und 377
Erklärung zu den Perikopen:
Die biblischen Predigttexte sind aufgeteilt in die Perikopenreihen I bis VI. Jede Reihe gilt – beginnend mit dem 1. Advent – fortlaufend für ein ganzes Kirchenjahr (aktuelle Reihe = III). Die einzelnen Reihen haben verschiedene Schwerpunkte (Evangelien, Briefe usw.).
I(Evangelium): Mt 5,38-48
II: Eph 6,1-10
III: Mt 10,34-39
IV: Jer 29,1.4-7.10-14
V: Joh 15, 9-12 (13-17)
VI: 1. Kor 12,12-14.26-27