Der Ablass und die 95 Thesen

Der Ablass wurde von Papst Leo X verordnet, um den Petrusdom in Rom zu bauen. Was den Ablass für die Menschen damals attraktiv machte, war eben, dass man mit Geld seine eigenen Sünden und auch die der Vorfahren, die im Fegefeuer gelandet waren, tilgen konnte. Ganz besonderes lernte Luther die schrecklichen Folgen des Ablasses in der Beichte kennen. Tetzel, eines der bekanntesten Ablass Prediger, war auch nach Wittenberg gekommen.

Er verkaufte die Ablässe mit dem bekannten Spruch: Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt! Dieses veranlasste Luther das er zunächst gegen die Ablässe predigte. Nachdem er aber vergebens gegen die Missstände gepredigt hatte, forderte er am 31. Oktober 1517 durch 95 Thesen, die er an die Türe der Schlosskirche zu Wittenberg schlug, zu einer Disputation über den Wert der Ablässe auf.

Zu einer Disputation kam es nicht. Aber die Thesen verbreiteten sich rasch in Deutschland und erweckten stürmischen Beifall, aber auch den Widerspruch derer, die dem Papst treu waren und gegen Luther standen.

Der Papst in Rom hörte von diesem Mönch aus Wittenberg und meinte, er könne ihn rasch zum Schweigen bringen. Aber nachdem der erste Versuch scheiterte, leitete er den Prozess ein, Luther als Ketzer zu erklären, um sie so beiseite zu schaffen.