9Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. 10Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. 11Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. 12Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. 13Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft.
14Segnet, die euch verfolgen; segnet, und verflucht sie nicht. 15Freut euch mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden. 16Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch zu den niedrigen. Haltet euch nicht selbst für klug.
17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. 18 Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. –
Römer 12:9-16
Liebe Gemeinde,
Der Freudenmeister – ist das Thema dieses Sonntages. Da denke ich sofort an Verse wie: Die Freude in den Herrn ist eure Stärke (Nehemia 8:10), oder: Freut euch in den Herren allewege und abermals sage ich euch: Freuet euch! (Phil 3:1 & 4:4) Diese Art der Freude in den Herrn entspringt aus der Einheit mit Christus. Wir verbinden mit dem Wort „Freude“ auch die Wörter: Rettung, Freiheit und Hoffnung – die alle nur in der Verbundenheit mit Christus Sinn und Inhalt bekommen.
Dennoch fragt man sich: Wo ist die Freude zu finden? Wo ist denn Christus? Antwort: Dort, wo ER gesagt hat, ER zu finden ist – (1) in seinem Wort. Indem wir die Bibel lesen und die Predigt in uns aufnehmen, ist der Heilige Geist dabei, uns mit Christus zu verbinden.
(2) Weiter geschieht die Verbindung in den Sakramenten: Taufe und Abendmahl. Da geschieht „der wunderbare Tausch“, wo ich in Christus erneuert werde, dass ER mir seine Heiligkeit und Gerechtigkeit überträgt.
Und (3) entsteht die Freude, indem wir tun, was ER uns sagt. So wie die 10 Aussätzigen von Jesus weg hingehen sollten zu den Priestern … und während sie hingingen, wurden sie rein. So geschehen die Wunder Gottes an uns, während wir im Gehorsam tun, wozu uns der Heilige Geist treibt.
(4) Wir fügen noch einen vierten Punkt hinzu, wo die Freude entsteht, nämlich: in der Gemeinschaft der Gläubigen. Sind wir mit Christus verbunden, so sind wir auch untereinander verbunden in den einen Leib Christi – das ist die Gemeinde. Hier ist Christus gegenwärtig, wo schon zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, wo die Kirche Christi Leib in dieser Welt verkörpert. Auch hier ist die Quelle der Freude.
Das alles – das Wort, die Rechtfertigung, Heiligung und die Gemeinschaft – wird zusammengefasst in dem Wort: Glauben. Die Freude entspringt aus dem Glauben, aus der Einheit mit Christus.
Und um diesen vierten Punkt, die Gemeinschaft der Gläubigen, geht es in diesen letzten Abschnitt des Römerbriefes die Kapitel 12-15.
Allein schon in diesen Versen 12:9-16 haben wir 23 Anweisungen des Paulus; und noch viel mehr in den ganzen 4 Kapiteln 12-15. Und wenn wir damit fertig sind, dann lesen wir noch die anderen Briefe des Neuen Testaments. Und wenn wir damit fertig sind, dann wieder von vorne der Bibel … und dann entdecken wir schon ein Muster, bestimmte Wiederholungen. Da hat Gott doch schon von Anfang an gesagt: Lasst uns Menschen machen, zu unserem Ebenbild! Und so wurde der Mensch, Mann und Frau, geschaffen zum Ebenbild Gottes. Und Gott sprach: seid fruchtbar und bebaut die Erde, usw. Also SO hat Gott sich gedacht: Die Heiligung, die Gemeinschaft und das praktische Tun – das gehört zusammen.
Und so auch in diesem Römerbrief: Da erklärt Paulus zuerst lang und breit, was ist Rechtfertigung und Heiligung und die Gemeinschaft mit Christus sowie mit allen Gläubigen. Und nun kommt Paulus auf die praktischen Anweisungen zu sprechen. Jeder Satz müsste also einen Zusatz vorher haben. Lasst mich wieder zwei Verse lesen mit diesem Zusatz:
In der Einheit durch Christus – 9 ist die Liebe ohne Falsch.
In der Verbundenheit mit Christus – hasst ihr das Böse.
Gerechtfertigt in Christus – hängt dem Guten an.
Geheiligt für Christus – ist die brüderliche Liebe untereinander herzlich.
In der Kraft des Heiligen Geistes, innerhalb der Glaubensgemeinschaft – 10 komme einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor.
Jetzt erkennen wir die Gaben Gottes, die uns zusammen mit Christus geschenkt worden ist. Und wenn es Gaben Gottes sind, dann sind es auch Aufgaben für uns als seine Jünger!
Bei jedem Satz sollten wir eine halbe Stunde lang Stille Zeit machen. Mit 23 Anweisungen dürft ihr schnell ausrechnen, wie lange die Predigt heute sein wird. ☺ Keine Angst, ich werde nur einige Stichproben hervorheben.
Die Liebe sei ohne Falsch. Über die Liebe haben wir schon oft geredet: 1. Korinther 13 – Und wenn ich Menschen und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht … so bin ich nichts, ist mir alles nichts wert. 1. Kor 13: 4 Die Liebe hat Geduld. Liebe ist freundlich. Sie kennt keinen Neid. Sie macht sich nicht wichtig und bläst sich nicht auf; sie ist nicht taktlos und sucht nicht sich selbst; sie lässt sich nicht reizen und trägt Böses nicht nach; sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, sie freut sich, wenn die Wahrheit siegt. Sie erträgt alles; sie glaubt und hofft immer. Die Liebe hält allem stand.
Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1. Joh 4:8)
20 Mal hören wir den Aufruf im Neuen Testament, einander zu lieben mit der Liebe, mit der uns Gott liebt. Und Gottes Liebe ist treu und wahrhaftig – darum ist auch unsere Liebe treu und wahrhaftig.
Negativ gibt es viele Beispiele, wie die Liebe geschauspielert und falsch sein kann. Aus meiner sündlichen Natur ist es möglich, „fake love“ zu produzieren. Z.B. wenn ich jemanden was Gutes tue mit der Erwartung, dass die Person mir auch was Gutes tut. Zum Beispiel: Da bringe ich ein Geschenk zum Geburtstag an Herrn Müller. Und wenn ich nun Geburtstag habe, dann erwarte ich von Herrn Müller, mir auch ein Geschenk zu bringen. Und wenn Herr Müller es nicht tut, dann werde ich ihm gewiss bei seinem nächsten Geburtstag nicht nochmal was geben – warum denn? Ich kriege ja nichts daraus. Das wäre falsche Liebe.
Oder wenn wir hier einen Arbeitstag haben, Krankenbesuche machen, Feste vorbereiten, Musik machen, einander dienen – dann soll, wie die Jahreslosung letztes Jahr sagte: alles in Liebe geschehen. (1. Kor 16:14) Oder wie Paulus an anderer Stelle erklärt: Kol.3:23 Alles, was ihr tut, das tut von Herzen für den HERRN und nicht den Menschen.
Kommen wir zum nächsten Satz: Hasst das Böse. Schon ein kurioser Aufruf, nicht wahr? Wir sollen hassen? Nun, wer das Alte Testament kennt, weiß, wie auch Gott wiederholt sagt: Ich hasse das Böse. Ich verabscheue Korruption. Ich werde die Gottlosen vernichten.
Diese Kehrseite der Liebe wird oft weggelassen – man soll ja alles tolerieren, man soll immer nur lieb sein und zu allen Menschen nett sein. Ja, die Menschen sollen wir lieben, aber das Böse, das sie tun, hassen. So sagen es auch die Psalmen wiederholt.
Dazu schenkt uns Gott sein Wort und seinen Geist der Erkenntnis, dass wir das Böse auch erkennen und verabscheuen. Darum lernen wir die 10 Gebote und üben wir uns in der Wahrheit, damit wir die Verführungen erkennen und vor dem Bösen fliehen. Darum beten wir: Erlöse uns von dem Bösen! Und eines Tages wird Gott das Böse final vernichten. DEN Bösen, den Teufel hat Christus schon besiegt durch Kreuz und Auferstehung, aber wir warten noch auf die finale Beseitigung des Bösen am Ende der Zeiten.
So gerne würde ich auf dieses Dreierwort eingehen: 12Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Wir haben es schon mal ausgelegt; es ist ein guter Konfirmationsspruch oder Hochzeitsvers. Wir brauchen solche Worte immer wieder – gerade weil oft betrübt sind, ohne Hoffnung, ungeduldig und keine Ausdauer im Gebet haben.
Liebe Gemeinde, lernt solche Verse auswendig. Pflanzt diese Verse wie Saat in den Gemütern der Kinder. Zur rechten Zeit wird Gott die Saat aufgehen lassen. Ermutigt einander an den Krankenbetten, bei den Schwermütigen und den Bedürftigen. Zu oft flitzen wir auf Internet-Seiten und suchen ein paar „motivational one-liners“ heraus. Nein, die Bibel ist das beste motivierende Buch in der Welt. Aber wir nehmen uns zu wenig Zeit, den großen Schatz der Weisheit und der Erkenntnis zu entdecken. Darum brauchen wir einander, uns gegenseitig zu ermutigen, zu ermahnen und zu trösten. Und ich wiederhole: indem wir es tun, in der Gemeinschaft der Gläubigen, entsteht die Freude in den Herrn.
Lasst uns noch ein Wort hervorheben, womit wir auch oft Schwierigkeiten haben: 14 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und verflucht sie nicht.
Da erinnern wir uns an die damalige Situation in der Gemeinde zu Rom. Da war Verfolgung von Christen. Sie wurden verdächtigt und zu Staatsfeinden erklärt. Es kam vor, dass von den Christen vor Gericht geschleppt und unrechtmäßig verklagt wurden. Manchmal wurde vom Staat ihr Haus und Hof in Beschlag genommen. Einige wurden sogar hingerichtet. Und nicht lange nachdem Paulus diesen Brief an die Gemeinde zu Rom verfasst hatte, kam Kaiser Nero an die Macht, der die Christen blutig verfolgte.
Was machen Christen, wenn sie den Hass der Gesellschaft spüren? Gerade in dieser Woche hatte das Hilfswerk „Open Doors“ die neuste Statistik bekannt gegeben. 380 Millionen Christen weltweit werden direkt bedrängt, verfolgt und verjagt. Wir wissen, besonders in den Ländern von Nord Afrika, Mittel Osten und Fernosten wütet der Teufel mit Macht. Vergesst diese Glaubensgeschwister nicht in euren Gebeten.
In den Rest der Welt ist die Verfolgung eher indirekt – man verdrängt den Christlichen Glauben aus den Klassenzimmer, aus dem Rathaus, aus dem öffentlichen Leben. Jesus selbst hat es seinen Jüngern vorausgesagt: Wenn sie mich hassen, werden sie euch auch hassen.
In dieser Situation der Verfolgung gilt es um so mehr auf Jesus zu schauen. Wie hat er seine Feinde hantiert? Er hat auch ihnen, wie allen Menschen, das Evangelium gepredigt. Er hatte mit ihnen argumentiert. Und als sie IHN dann verurteilten und ans Kreuz nagelten, hat Jesus immer noch für sie gebetet: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
14Segnet, die euch verfolgen; segnet, und verflucht sie nicht. – das geht nur in der Verbundenheit mit Jesus. Seht, wir pochen ja gerne auf unser Recht. Wenn uns jemand Unrecht tut, klagen wir sie an. Wir sind ärgerlich, und wenn wir das nötige Kleingeld haben, gehen wir zum Gericht. Doch, noch können wir auch dem Bösen wehren, in dem wir uns für Recht und Gerechtigkeit einsetzen. Aber wenn uns dennoch Unrecht geschieht? Dann ruft Paulus auf: betet für sie! Segnet sie!
Vielleicht sollte Paulus hier die Gemeinde noch an seiner eigenen Lebensgeschichte erinnert haben. Er selbst, Paulus, war früher ein Christenverfolger. In seinem früheren Leben hatte er Christen ausrotten wollen. Er zog mit einer Elitetruppe Soldaten nach Damaskus in ein anderes Land, wohin die Christen von Jerusalem aus geflohen waren. Niemals stand auch nur ein Christ gegen ihn auf mit dem Schwert in der Hand. Aber er wusste nicht, dass sie eine noch viel stärkere Waffe hatten als Schwerte und Gewehre. Christen haben gebetet – und wahrscheinlich auch für ihn, damals Saulus. Und als der Herr den Saulus damals vor den Toren von Damaskus begegnete, da kam er zur Bekehrung, begann ein neues Leben und wurde ein Paulus, wurde zum größten Missionar der damaligen Zeit.
Bitte, liebe Gemeinde, würde Paulus sagen: verflucht nicht eure Verfolger. Gott hat sie noch nicht „abgeschrieben“. Vielleicht kommen auch sie zu Bekehrung, weil ihr für sie gebetet habt. Gott kann tun, was wir nicht können. Gott kann Menschenherzen verändern. Gott kann böse Menschen in wahrhaft gläubige Christen verändern. Darum: segnet sie!
Wir hätten noch viel zu sagen und werden es auch weiterhin tun – je nach Situation. Aber ihr merkt: das Leben eines Christen ist immer abenteuerlich, spannend und anregend, weil Gottes Liebe sich durchsetzen will in die Praxis. Bitte lest noch einmal als Hausaufgabe das ganze Kapitel Römer 12. Erneuert euch in eurem Geist. Lasst euch erfüllen mit der Liebe Christi! Seid brennend im Geist, und lobt Gott allezeit, denn die Freude in den Herrn ist eure Stärke.
Und der Friede Gottes, der höher ist als aller Verstand, bewahre und halte eure Gedanken und Willenskraft in Christus Jesus, unseren Herrn. Amen.
Beichte
Römer 12 1Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. 2Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Wenn normalerweise ein junges Paar sich verlieben und verloben und dann verheiratet werden, dann ändert sich vieles. Meistens ist dieser Übergang aber ok, weil man noch frisch verliebt ist und gerne bereit ist, sich anzupassen. Aber wenn das erste Kind kommt, dann verändert sich noch viel mehr. Man hat zwar einige Monate, sich vorzubereiten, aber ein neugeborenes Kinder bringt viele Überraschungen, auf die man sich einlassen kann, wenn das Kind da ist. Man übt vorher nicht, z.B. dreimal in der Nacht aufzustehen, oder schmutzige Windeln zu wechseln, oder des Öfteren zum Kinderarzt zu fahren. Und so bewundernswert so ein kleines Wesen auch ist, wenn’s z.B. Colic hat, kann so ein Baby einen verrückt machen. Um Tag und Nacht dann noch die Nerven zu bewahren, kostet unglaubliche Disziplin und Durchhaltevermögen. Manche Frauen kämpfen mit „post-natal blues“, Schwermütigkeit. Man kann auch nicht einfach mehr ausessen gehen, oder einfach mal mit Freunden in der Kneipe besuchen – jedenfalls sollte eine Ehepartner das nicht so ohne weiteres tun, ohne Ehekrach zu riskieren. Und dennoch halten sie durch – was ist das, das die Eltern die Kraft gibt, so eine große Anpassung zu machen und weiterzumachen? Ist es nur, wie einige sagen: Überlebensinstinkt? Darf man nicht auch einfach sagen: die Liebe zum Gottesgeschenk! Und der Sinn für Verantwortung, DAS aufzupassen, was Gott einem anvertraut hat.
Vorher noch hatten junge Erwachsene das Leben im Griff, waren einigermaßen selbstständig und wussten, wie die Welt funktioniert – und dann kommt so ein kleines Wesen und wirft alles durcheinander. Aber mit den Jahren lernt man die Welt neu kennen. So wie das Kind wächst, Fragen stellt und mit das Familienleben gestaltet, wird es ein neues Abenteuer. Das Leben wird wunderbar.
Wie ist das nun, wenn ein ungläubiger Mensch Christ wird? Da hatte ein Mensch auch so seine Gewohnheiten und Weltanschauung. Doch Christus mit dem Heiligen Geist bringt das alles durcheinander. Wie soll ein junger Christ sich da zurechtfinden? Es gelten nun neue Normen und Werte. Wir eingesessenen Christen haben oft wenig Verständnis, wenn neue Gemeindeglieder sich nicht mit der komplizierten Liturgie zurechtfinden. Wir erwarten von ihnen, dass sie sofort mitmachen sollen bei Gemeindeaktivitäten obwohl sie die Struktur und Kultur noch gar nicht kennen.
Paulus erwartet ebenfalls eine radikale Kehrtwendung: Denkt nicht mehr wie früher, wie die Welt denkt, sondern erneuert euch in eurem Verstand. Das ist gar nicht so einfach – schon rein biologisch; da müssen ganz neue Gewohnheiten entwickelt werden, ein neuer Lebensrhythmus.
Wo es z.B. mit der Welt heißt: Sunday is funday – da soll man nun denken: Sonntag ist Gottesdienst; Gott soll mir dienen. Anstatt zum Shoppingmall zu fahren, fahre ich 9 Uhr erst zum Gottesdienst. Wo ich als weltlicher Mensch aussuchen konnte, was nur mir Spaß macht, bin ich nun als Christ eingebunden in die Gemeinschaft der Gemeinde. Wo ich als weltlicher Mensch nur Netflix-Movies geguckt habe, soll ich nun anfangen, die Bibel zu lesen. Und Stille Zeit – was ist das überhaupt? Wo in der Welt jeder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht war, soll ich nun als Christ auf meine Glaubensgeschwister achten. Und ich soll dienen – wie denn?
Alle diese Dinge können am Anfang überwältigend sein. Aber wir ermutigen uns gegenseitig. Wir sagen – wie zu jungen Eltern: halte durch, bleib dran, übe dich in deiner Verantwortung von DEM, was Gott dir anvertraut hat. Und mit der Zeit wirst du schon sehen: Das du Christ bist, ist wirklich das Beste und Schönste, was dir passieren konnte.
Es gibt so viel zu entdecken. Wie sagt Paulus es: ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. Eine andere Übersetzung sagt: Gestaltet euer Denken und euer Leben um, damit ihr prüfen könnt, was Gottes guter Wille ist, was wirklich gut tut, und was zum Ziel führt.
Dieser Prozess hört nie auf. So viele Jahre, wie ich schon in der Bibel rumblättere, ist es mir immer noch eine große Freude, immer noch was und noch was von Christus zu entdecken, und was die Bibel über dieses und jenes Thema zu sagen hat. An anderer Stelle schreibt Paulus: in IHM, in Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. Gegenüber Google und ChatGTP und aller Computer und alles Wissen aller Universitäten und alle Bibliotheken in der Welt ist Christus unübertrefflich.
Anstatt die neusten Celebrities sollten unsere Kinder die Charakter der Bibel kennenlernen. Anstatt nur Abenteuer und Games sollten wir uns mehr einsetzten, einander zu dienen. Natürlich gönnt uns der Herr auch Entspannung und Entertainment, aber wir suchen das Leben zuerst dort, wo Christus gesagt hat, das Leben zu finden ist: in seinem Wort, hier im Gottesdienst und in der Gemeinschaft der Gläubigen.
Gebe Gott uns immer wieder Erneuerung der Sinne, damit wir uns als authentische Christen in dieser Welt bewähren und vorbereitet werden für das Vollkommene. Amen.
Kurze Zusammenfassung
Deutsch:
Diese Predigt betrachtet Römer 12:9-16 und zeigt, wie ein Leben in Liebe und brüderlicher Einheit uns zur wahren Freude im Glauben führt. In Christus finden wir die Kraft, Böses zu überwinden, einander herzlich zu dienen und auch in schwierigen Zeiten festzuhalten. Wenn unsere Liebe ohne Heuchelei ist und wir gemeinsam die Lasten tragen, entsteht eine geistliche Gemeinschaft, in der Gottes Gegenwart erfahrbar wird.
English:
This sermon on Romans 12:9-16 highlights how living in genuine love and brotherly unity leads us to true joy in faith. In Christ, we gain the strength to overcome evil, serve each other sincerely, and remain steadfast in tough situations. When our love is without hypocrisy and we bear each other’s burdens, a spiritual community emerges where God’s presence is tangibly felt.
Afrikaans:
Hierdie preek oor Romeine 12:9-16 beklemtoon hoe ‘n lewe van opregte liefde en broederlike eenheid ons na ware vreugde in die geloof lei. In Christus ontvang ons die krag om die kwaad te oorwin, mekaar opreg te dien en standvastig te bly in moeilike tye. Wanneer ons liefde sonder voorwendsel is en ons mekaar se laste dra, vorm daar ‘n geestelike gemeenskap waar God se teenwoordigheid tasbaar word.
Preek in Afrikaans
Römer 12:9-16
2. Sondag na Epifanie, 19 Januarie 2025
9 Die liefde moet opreg wees. Verafsku die bose en hou vas aan die goeie.
10 Wees hartlik lief vir mekaar as broers en susters; wees mekaar voor in eerbetoon.
11 Moet nie traag wees in wat julle moet doen nie; wees vol ywer in die Gees; dien die Here.
12 Wees blij in hoop, geduldig in verdrukking, volhardend in gebed.
13 Help die gelowiges in hulle nood en wees gasvry.
14 Seën dié wat julle vervolg; seën hulle en vervloek hulle nie.
15 Wees bly saam met dié wat bly is, en huil saam met dié wat huil.
16 Wees eensgesind onder mekaar. Streef nie na hoë dinge nie, maar hou julle by die nederiges. Moenie selfingenome wees nie.
Liewe gemeente,
Die tema van hierdie Sondag kan ons noem: “Die Here, die Vreugdemeester.” Dink dadelik aan verse soos: „Die vreugde in die Here is julle krag“ (Nehemia 8:10) of „Verbly julle in die Here altyd“ (Filippense 4:4). Hierdie soort vreugde in die Here spruit voort uit die eenheid met Christus. Wanneer ons praat van “vreugde,” dink ons ook aan verlossing, vryheid en hoop—wat net sin en inhoud kry in verbondenheid met Christus.
Waar vind ek dan hierdie vreugde? Waar is Christus?
- Hy is aanwesig in sy Woord. As ons die Bybel lees en die prediking ontvang, werk die Heilige Gees om ons aan Christus te verbind.
- Verder vind ons verbinding in die sakramente: Doop en Nagmaal. Daar beleef ons ‘die wonderbaarlike ruil’ waar Christus ons sy heiligheid en geregtigheid skenk.
- Ons vreugde kom ook wanneer ons doen wat Hy ons beveel. Soos die tien melaatses wat, terwyl hulle na die priesters toe op pad was, genees is. Die wonder gebeur dikwels net wanneer ons in gehoorsaamheid optree.
- En nog ‘n punt: In die gemeenskap van gelowiges beleef ons ook vreugde. As ons met Christus verenig is, is ons ook met mekaar verenig in die liggaam van Christus—die gemeente. Hier is Christus teenwoordig wanneer al is dit net twee of drie wat in Sy Naam vergader, en hier ontspring ware vreugde.
Hierdie eienskappe—Woord, regverdigmaking, heiliging, en gemeenskap—word saamgevat in “geloof.” Vreugde spruit uit geloof, uit die eenheid met Christus.
In die laaste hoofstukke (12-15) van die Romeine-brief, beklemtoon Paulus hoe hierdie eenheid met Christus in ons daaglikse lewe prakties werk. In hoofstuk 12:9-16 kry ons byvoorbeeld 23 opdragte vir praktiese Christenskap, en dit gaan nog so deur in die volgende hoofstukke. Maar voor ons nou oorweldig word, moet ons onthou:
Paulus het vooraf verduidelik dat Christene reeds geregverdig en geheilig is deur Christus se genade. Nou, in hierdie laaste hoofstukke, wys hy hoe hierdie genade in ons werklikheid gestalte kry:
“In Christus—9is julle liefde opreg;
In Christus—verafsku julle die bose;
In Christus—hou julle vas aan die goeie.
Deur die krag van die Heilige Gees is julle bruderliefde opreg en hartlik …”
So word die gawes van God wat ons in Christus ontvang het, nou ook as take in ons praktyk uitgeleef. Kom ons kyk na enkele voorbeelde:
“Die liefde moet opreg wees”
Ons ken 1 Korintiërs 13: Al praat ek met mense- en engeltonge maar het nie liefde nie, dan is ek niks. Liefde is geduldig, liefde is vriendelik, so sê die Bybel oor en oor. God is liefde, en wie in die liefde bly, bly in God.
Maar ons menslike natuur kan ‘n “nepliefde” vorm—fake love. Byvoorbeeld, ek gee ‘n geskenk vir iemand op sy verjaardag, maar slegs in die hoop om iets terug te kry. Kom daar niks terug nie, dan verwyder ek my liefde. Opregte liefde is egter belangeloos en put sy inspirasie uit God.
“Verafsku die bose”
Dit klink dalk vreemd om te hoor dat ons moet haat, maar ons haat nie mense nie—ons haat die boosheid self. Die Psalms praat ook daarvan dat God onreg en korrupsie haat. Terwyl ons mense moet liefhê, verwerp ons hulle slegte dade. So bid ons: “Verlos ons van die Bose!”
“Verbly julle in hoop, wees geduldig in verdrukking, volhard in gebed” (vers 12)
Hierdie is ‘n wonderlike drievoudige oproep vir ons daaglikse lewe. As ons depressief of benoud raak, bied hierdie woorde ‘n stukkie hemelse inspirasie. Onthou: wees bly in hoop, geduldig in beproewing en persistent in gebed. Dis ‘n vers om uit te leer.
“Seën die wat julle vervolg; seën en vervloek nie” (vers 14)
In die tyd toe Paulus hierdie brief geskryf het, is Christene vervolg. Baie is valslik beskuldig, onregverdig behandel en selfs doodgemaak. Paulus roep hulle (en ons) op om nie net te verduur nie, maar om ook te bid en die vervolgers te seën. Dit is slegs moontlik in verbondenheid met Christus, wat aan die kruis vir sy vyande gebid het: “Vader vergeef hulle.”
In ons tyd word Christene in sekere lande ook wreed vervolg. Selfs waar daar nie fisiese vervolging is nie, kan ons emosionele of sosiale verwerping ervaar. Maar ons bly vra vir God se genade om, soos Jesus, te sê: “Seën hulle,” en dalk, soos Saulus, sal hulle hart verander.
Uiteindelik sien ons: Die Christelike lewe is opwindend en uitdagend, want God se liefde moet sigbaar word in ons daaglikse dade en gesindhede. Soos Paulus nooi ons uit om na Romeine 12 te kyk, ons denke te vernuwe en saam te groei in Christus. Laat ons in hierdie waarheid leef: “Wees brandend in die Gees, dien die Here!” (vers 11), want “Die vreugde in die Here is ons krag.”
Amen.
En die vrede van God, wat alle verstand te bowe gaan, bewaar en beskerm ons gedagtes en wil in Christus Jesus, ons Here. Amen.
2. Sonntag nach Epiphanias (Der Freudenmeister)
Wochenspruch
Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Johannes 1, 17
Epistel
Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft. Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht. Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug. [Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: „Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.” Vielmehr, „wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.” Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.]
Römer 12, 9 – 16 [17 – 21]
Hauptlied
Gottes Sohn ist kommen 73 In dir ist Freude 334 Evangelium Am dritten Tage war eine Hochzeit in Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da. Jesus aber und seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen. Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus spricht zu ihr: Was geht’s dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut. Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Maße. Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt’s dem Speisemeister! Und sie brachten’s ihm. Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam – die Diener aber wussten’s, die das Wasser geschöpft hatten,- ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie betrunken werden, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückbehalten. Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.
Johannes 2, 1 – 11