Diese Predigt beschäftigt sich mit 2. Mose 3:1-15, wo Gott sich Mose als „Ich bin“ offenbart. Aus lutherischer Sicht wird hier die souveräne Gegenwart Gottes hervorgehoben, der in der gesamten Geschichte wirkt—von den Erzvätern bis heute—und auch persönlich in unserem Leben aktiv ist. So wie Mose seine Schuhe ausziehen musste, sollen auch wir innehalten und Gottes Stimme wahrnehmen. Der Herr ruft uns mit unserem eigenen Namen, kennt unsere Biografie und verspricht, mit uns zu gehen. In Jesus Christus wird das „Ich bin“ vollkommen sichtbar. Wir erkennen, dass Gott in Freude und Leid bei uns ist und uns Schritt für Schritt in seine ewige Heimat führt.
Jesus Christus gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit. Amen. Wir hören aus dem längsten Gespräch, das uns in der Bibel aufgezeichnet ist, zwischen Gott und einem Menschen, zwischen Gott und Mose, fast zwei Kapitel, 40 Verse lang, hin und her, her und hin. Hier die einleitende Verse aus 2. Mose 3
1 Mose aber hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Wüste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. Und der Engel des Herrn erschien dem Mose in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde. Da sprach er: Ich will hingehen und diese wundersame Erscheinung besehen, warum der Busch nicht verbrennt.
4 Als aber der Herr sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!
6 Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
7 Und der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen, und ihr Geschrei über ihre Bedränger habe ich gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie aus diesem Lande hinaufführe in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Drangsal gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen, so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst.
11 Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten? Gott sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott dienen auf diesem Berge.
13 Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen?
14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: AIch werde sein@ (JAHWE), der hat mich zu euch gesandt.
15 Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht.
Liebe Gemeinde,
Ziehe deine Schuhe aus, denn der Ort, von dem wir reden, ist heilig und sein Name ist JAHWE. Doch, Abraham, Isaak und Jakob hatten auch eine Stimme gehört, und fantastische Dinge gesehen. Über 2000 Jahre lange biblische Geschichte wird Gott noch zu vielen sprechen und einigen sogar die Tore des Himmels einen kleinen Spalt des Himmels geöffnet. Hesekiel, Jesaja, Daniel sahen unaussprechliche Bilder. Ich darf von dem Propheten Johannes zitieren: Offenbarung 15:2-4 Und ich sah wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemengt; und die den Sieg behalten hatten standen an dem gläsernen Meer und hatten Harfen Gottes und sangen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sprachen: Groß und wundersam sind deine Werke, HERR, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Heiden! Wer sollte dich nicht fürchten, HERR und deinen Namen preisen? Denn du bist allein heilig. Denn alle Heiden werden kommen und anbeten vor dir; denn deine Urteile sind offenbar geworden.
Wir merken, wenn immer wir von Gott reden, reden wir immer zu klein, zu wenig, zu schwach, zu minderwertig von DEM, der da war und der da ist und der da kommt. Selbst wenn wir alle Chöre und Orchester der Welt auf einen Haufen zusammenbringen würden und alle wie aus einem Munde Lobpreis geben würden – was wäre DAS zu matt gegenüber den Verherrlichung durch die Engel und die ganzen Natur?! Gott hat sich einen eigenen Lobpreis gemacht durch tausende und aber Millionen Sonnen und Galatien.
Und alle Moleküle und Atome, alle sichtbare und unsichtbare Welten existieren, weil ER ist! ICH BIN – das ist mein Name und das ist mein Tun: ich bringe alles ins Dasein und alles besteht in mir.
Liebe Gemeinde, diese Melodie der Anbetung zieht sich durch die ganze Bibel. Über 4000 Mal im wird diese Name, JAHWE, im Alten Testament verwendet. Und wenn wir im Neuen Testament das Äquivalent im Griechischen KURIOS dazu rechnen – 6000 Mal in der Bibel allein. Dazu noch alle andere Namen wie El, Elohim, El Shaddai, der Allmächtige, Immanuel, Gott mein Felsen, meine Burg, meine Zuversicht, mein Hirte, die Quelle des Lebens, Brot für die Welt, usw. usw. – meinst du nicht, dass Gott auch mit dir und mir etwas sagen will? Gott kommt in diese Welt und offenbart sich auf tausend verschiedene Weisen, damit auch du und ich Seine Stimme hören und zu IHM gezogen werden.
Jedoch, sind es nicht wir, die wir nicht die Schuhe ausziehen, die wir hastig weiter gehen. Wir stellen zwar Fragen aber wir warten auf keine Antwort. Wir suchen nach den Sinn des Lebens aber haben uns schon abgefunden, dass ein Tag nach dem anderen so dahinrieselt. Wir schauen zwar hinauf in den Sternenhimmel, aber viel schneller wieder auf den Bildschirm des Handy, Computer oder Fernseher. Wir haben die Ehrfurcht verloren, weil wir sie gar nicht wollen (Fragezeichen)?
Kann es sein, dass Gott auch uns, wie damals den Moses, mal in ein anderes Land zwingt – raus aus Ägypten, raus aus deinem Beruf, raus aus deinem königlichen Status, raus aus deiner gewohnten Welt, hin in die Wüste, wie Josef unschuldig ins Gefängnis, wie Paulus runter vom hohen Pferd, wie Petrus in die Reue und Buße, wie so manche von uns ins Hospital oder in die Krise. Einfach um mal wieder stille zu werden, zur Ruhe zu kommen, Zeit zu haben zu sehen, was für Wunder um uns geschehen.
Ja, die innere und äußere Ruhe ist tatsächlich die eine Seite der Münze – die kann ich machen. Aber die andere Seite ist: ich kann keine Gottesoffenbarung machen. Ich kann keinen brennenden Busch machen, keine Stimme machen oder sonst was. Ich kann mich nicht entscheiden, fasziniert zu sein. Das geschieht an mir.
Mose erblickt einen Busch, der brennt, ohne zu verbrennen. Nein, Gott hat kein Material nötig, um wie das Feuer zu leuchten. Gott zeigt sich schon dort im Feuerleuchten als Gott, der unabhängig von allem existiert. Gott hat auch keine Stimmbänder nötig, um seine Stimme erschallen zu lassen. Aber ER tut es, damit wir als seine Geschöpfe in einem neuen Verhältnis mit IHM kommen. Gott offenbart sich uns ein ganz bisschen, damit wir ahnen, mit WEM wir es zu tun haben. Gott spricht, damit wir Menschen Sinn und Auftrag erkennen.
Und dazu darf hinzufügen – wie gut haben wir Christen es, dass wir zusätzlich sogar die Stimme Gottes in seinem Sohn Jesus haben. Wir gut haben wir es, dass wir die großen Taten Gottes in Christus nachlesen können. Welch ein Vorrecht, dass wir 5000 Jahre Gottes- und Kirchengeschichte haben.
Ich staune über diesen Mose. Einige kennen seine Geschichte. Als eins der wenigen Kinder seiner Generation hat er überlebt, als Pharao das Volk Israel ausdünnen wollte. Mose wurde von der Tochter des Pharo gefunden und wuchs auf in den Palästen des mächtigsten Herrscher der damaligen Welt – 40 Jahre lang. Vielleicht war sogar zum Kronenprinz von Ägypten bestimmt. Bis er eines Tages seine Wut nicht kontrollieren konnte. Als ein ägyptischer Knecht einen hebräischen Sklaven schlug, brachte Mose den Knecht um, wurde zum Gejagten und floh weit weg in die arabische Halbinsel. Dort in der Wüste heiratete er die Tochter eines Priesters und stieg in den Familienbetrieb ein. Dort war er zwar sicher aber ein niemand – weitere 40 Jahre lang. Man würde seinen Leib in den Sand der Vergessenheit begraben. Aber Gott hatte Großes mit ihm vor. Eines Tages werde man ihn als den größten Propheten des Alten Testament preisen. Aber noch nicht.
Mose lernte erst mal Demut. Mose lernte 40 Jahre arbeiten. Und dann geschah es, in der Einsamkeit, in der Stille der Wüste: Mose, Mose! Am brennenden Busch wurde er gerufen. Ob du schon begreifst, dass Gott auch dich berufen hat? Gott kennt nicht nur deinen Namen, sondern auch deine Geschichte, deine Familie, deinen Beruf, deine Sehnsucht, deine Höhen und Tiefen des Lebens.
Ich stünde nicht heute hier, wenn ihr mich nicht gerufen hättet: komm nach Lüneburg! Das war keine Stimme am brennenden Busch, sondern ein Ruf durch die Gemeinde. Bald am kommenden Sonnabend wird die Gemeinde wieder einen Ruf aussprechen; ein neuer Kirchenvorsteher soll gewählt werden. Selbstverständlich kann eine Gemeinde auch Fehlentschlüsse treffen; es „menschelt“ überall, aber wir vertrauen und glauben: Gott ruft auf verschiedene Weise. Auch durch die Gemeinde. Wenn es nun du bist, den Gott ruft …
Es kann sein, dass du auch zuerst wie Mose antwortest: Ich? Lieber Gott, wer bin ich? Vielleicht hast du, Gott, da einen Fehler gemacht? Da gibt es andere; ich habe eine dunkle Geschichte; ich bin ein Fremdling; ich bin nicht dies und nicht das. Gott sagt dem Mose: es macht nicht aus, wer du mal warst. Ich beginne ein neues Kapitel mit dir. Du sollst mein Volk herausführen.
Umgekehrt geht das auch nicht: Da drängt sich jemand auf: Hier bin ich; ihr braucht gar nicht in der Gemeindeversammlung wählen; ich mach das schon! – nein, den Ruf können wir nicht machen. Das geschieht an uns.
Und so möchte ich jetzt schon den nächsten Kirchenvorsteher ermutigen: Deine Gedanken mögen hin-und-her springen; du darfst auch an dir selbst zweifeln, aber Gott zweifelt nicht mehr. Er sagt auch dir zu: Ich bin bei dir, und ich werde dir große und wundersame Dinge zeigen. Sei nur getrost, denn ich, der Herr dein Gott, gehe mit dir und segne dich.
Schauen wir nochmal auf die nächste Ausrede, die Mose Gott vorlegt (er hatte viele Ausreden): 13 Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? 14 Gott sprach zu Mose: Ich bin, der ich bin (ich war; ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: AIch werde sein@ (JAHWE), der hat mich zu euch gesandt.
Das ist zunächst eine vage Antwort. Mose, du fragst nach meinen Namen – was geht es dich an. Du wirst mich nie begreifen. Du wirst mit einen Namen mich nie einfangen können. Du willst mit einen Namen mich beherrschen, mich in dein Denkschema einordnen, aber das geht nicht.
Es ist nicht zu übersehen, dass Israel und die frommen Juden bis heute, nicht diesen Namen JAHWE aussprechen wollen. Nicht nur ist es die Angst, möglicherweise den Namen Gottes zu missbrauchen, sondern auch die Ehrfurcht vor diesen heiligen, allmächtigen, allumfassenden Gott. Wer bin ich als sündiger Mensch, diesen Namen in meinen Mund zu nehmen.
Dennoch 2000 Jahre später steht noch ein Mann auf in Palästina und ruft aus: ICH BIN. Jesus Christus spricht: ICH BIN das Brot des Lebens, der wahre Weinstock, der gute Hirte, die Tür zum Leben, die Auferstehung und das Leben. Ehe Abraham war, bin ich – Jesus Christus. Und Paulus schreibt später: Er ist der KURIOS, der Herr, durch welchen alles geschaffen ist und zu wem alles hin bewegt. Johannes schreibt: ER ist das A und das O, der Anfang und das Ende, er ist.
Gern möchte ich von den vielen, vielen Punkten, die wir aus diesem Namen lernen könnten und sollen, zwei Punkte hervorheben. Der erste Punkt kommt aus der Sprache und Bedeutung dieses Wortes. Und der zweite Punkt ist: was heißt das für mich persönlich?
(1) Wenn Gott sagt: ICH BIN – dann meint das selbstverständlich, wie wir schon gesagt haben, dass ER das Sein überhaupt ist. ER existiert unabhängig, souverän und zeitlos. Die ganze Kosmosgeschichte ist in IHM wie ein Augenblick, und jede Millisekunde ist Teil seiner Ewigkeit.
Gleichzeigt, so sagen uns die Sprachwissenschaftler, meint das Hebräische Wort Aich bin@ immer auch die Tat. Gott ist also nicht nur Schöpfer des Ganzen, sondern ER schöpft auch immer weiter und überall. ER ist das Geschehen, die Bewegung. Gott ist wie das Leuchten der Sonne. Die Sonne leuchtet ja nicht nur als Status, als Eigenschaft wie in einem Bild, sondern sie ist dynamisch. Leuchten ist ein Geschehen, eine Tat, ein Prozess, ein Erlebnis.
Wenn Gott also dem Mose sagt: ICH BIN – dann ist Gott dabei, was zu tun: Ich, Gott Jahwe, halte alles in Bewegung. Ich werde Israel aus Ägypten herausholen und in das gelobte Land bringen. Ich werde Pharo verstocken und meine Macht an ihn erweisen. Ich werde mein Volk durch die Wüste führen und es beschützen. Ich werde Wasser und Brot geben. Ich werde sie zur Ruhe bringen.
Daraus, aus dem Namen, soll Israel wissen: auf mich, Gott Jahwe, ist immer verlass. Ich bin immer dabei. Ich habe in der Vergangenheit schon bei Abraham, Isaake und Jakob gewirkt. Ich wirke jetzt an dir Mose, und ich werde in Zukunft die Dinge bewirken. Du kannst immer mit mir rechnen, denn ICH BIN.
(2) Dieser Gott, der sich Mose offenbart hat und in Jesus Christus auf die Erde gekommen ist, ist auch dein Gott. Er bindet sich an dich. ER sagt: ich habe auch dein Schreien des Herzens gehört. Ich will auch dich aus dem Land der Sünde und des Todes herausführen. Wie Israel damals aus Ägypten, so sollst auch du in das himmlische Paradies geführt werden. Und ich Gott, ich gehe mit dir auf jeden Schritt und Tritt. Auf mich, JAHWE, ist verlass. Ich tue, was ich dir versprochen habe.
Und alles, was mit dir geschieht, kannst du mit MIR in Verbindung bringen, denn ich bin GOTT über allem, ich wirke durch alles und ich halte alles in Bewegung bis hin zur großen Vollendung.
Ich bin mit dir, wenn du morgens aufstehst. Ich bin mit dir, wenn du Arbeitsstress erlebst, oder sogar Berufserfolg feiern darfst. Vielleicht dachtest du: AAber ich habe das doch alles selbst geschafft!@ Aber ICH gab dir Verstand und Kraft, Geduld und Durchhaltevermögen.
Ich bin mit dir, wenn du den Anruf bekommst, dass eine Person, die dir sehr nahe war, verunglückt ist oder im Hospital liegt oder sogar heimgerufen wurde. Vielleicht dachtest du: AAber wo war denn Gott als der Feind zugeschlagen hatte?@ Und ICH Gott, antworte dir: ICH war auch in den dunklen Stunden dabei; ich habe mit gelitten; ich habe auch diese schrecklichen Dinge in meiner Hand.
Ich, der Herr dein Gott, ICH bin mit dir in Freuden wie auch im Leiden.
Und wenn du eines Tages an dein Ende gelangst und es Zeit wird, nach Hause zu kommen, dann habe ich den Himmel schon für dich vorbereitet. Dieses Versprechen habe ich dir schon bei deiner Taufe gegeben und bestätige es in jedem Gottesdienst. Nimm mich im Abendmahl in dir auf, denn ICH BIN das Brot deines Lebens. Oder hast du schon vergessen? Dann strecke deine offenen Hände aus und lasse es dir zusprechen: Ader Herr segne dich und behüte dich, der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig und gebe dir seinen Frieden.@ So hat der Diener Gottes dich mit meinem Namen gesegnet, gekennzeichnet. In diesem Segen bin ich, Jahwe, selbst und ich tue, was ich bin. Ich bin der Herr, dein Gott. Amen.
Und der Friede Gottes, der höher ist alles aller Verstand, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus, unserem Kurios. Amen.
Magtige Naam: Hoe ervaar ons God se “Ek is” vandag?
Hierdie preek kyk na Eksodus 3:1-15, waar God Hom aan Moses as “Ek is” openbaar. Vir ons as Lutherane beklemtoon dit dat God soewerein en aktief in die geskiedenis is—van die aartsvaders tot nou—anders as enige menslike instellings. Soos Moses sy skoene moes uittrek, moet ons ook stilstaan om die Here se stem te hoor wat ons by die naam roep. In Jesus Christus word die “Ek is” volkome geopenbaar, wat ons verseker dat God ons in vreugde en in swaarkry vergesel en ons lei na sy ewige woning. Die boodskap is dat ons in geloof kan volhard, omdat die Here, ons God, heilig en selfgenoegsaam is, en ons met sy genade bekragtig.
Laatste Sondag na Epifanie, 2 Februarie 2025
Jesus Christus gister, vandag en dieselfde tot in ewigheid. Amen. Ons luister na ’n lang gesprek, soos die Bybel dit oordra, tussen God en ’n mens—tussen God en Moses. Dit beslaan amper twee hoofstukke (Exodus 3–4), veertig verse heen en weer. Hier volg die inleidende verse uit Exodus 3:
1 Moses het die kleinvee van sy skoonvader Jetro, priester van Midian, opgepas en die kleinvee tot by die woestyn oos aangedryf. So het hy by die berg van God, Horeb, gekom.
2 Toe verskyn die Engel van die Here aan hom in ’n vuurvlam wat uit ’n doringbos kom. Moses het gesien die bos brand in die vuur, maar die bos vergaan nie. 3 Moses het gedink: “Ek wil wegdraai en die wonderlike verskynsel ondersoek, waarom die doringbos nie uitbrand nie.”
4 Toe die Here sien dat hy wegdraai om te kyk, het God uit die doringbos na hom geroep: “Moses! Moses!” Hy het geantwoord: “Hier is ek.” 5 God het gesê: “Moenie nader kom nie. Trek jou skoene uit jou voete uit, want die plek waarop jy staan, is heilige grond.”
6 Verder sê Hy: “Ek is die God van jou voorvaders: die God van Abraham, die God van Isak en die God van Jakob.” Toe het Moses sy gesig bedek, want hy was bang om na God te kyk.
7 Toe sê die Here: “Ek het die ellende van my volk in Egipte duidelik gesien, en hulle geroep om hulp oor hulle onderdrukkers gehoor; Ek ken hulle lyding. 8 Daarom het Ek neergedaal om hulle uit die hand van die Egiptenaars te red en uit daardie land uit te lei na ’n goeie en uitgestrekte land, ’n land oorvloeiend van melk en heuning, in die gebied van die Kanaäniete, Hetiete, Amoriete, Feresiete, Hewiete en Jebusiete. 9 Omdat die geroep van die Israeliete nou tot My gekom het en omdat Ek ook gesien het hoe die Egiptenaars hulle onderdruk, 10 gaan dan nou! Ek stuur jou na die farao om my volk, die Israeliete, uit Egipte uit te lei.”
11 Maar Moses het vir God gesê: “Wie is ek dat ek na die farao toe moet gaan en die Israeliete uit Egipte moet lei?” 12 God het geantwoord: “Ek sal met jou wees, en dit sal vir jou die teken wees dat Ek jou gestuur het: as jy die volk uit Egipte gelei het, sal julle My op hierdie berg dien.”
13 Moses het vir God gesê: “Kyk, as ek na die Israeliete toe gaan en vir hulle sê: ‘Die God van julle voorvaders het my na julle gestuur,’ en hulle my vra: ‘Wat is sy Naam?’, wat moet ek hulle antwoord?”
14 God het vir Moses gesê: “Ek is wat Ek is.” Daarop sê Hy: “So moet jy die Israeliete toespreek: ‘Ek is’ (Jahwe) het my na julle gestuur.”
15 Verder het God vir Moses gesê: “So moet jy die Israeliete toespreek: ‘Die Here, die God van julle voorvaders—die God van Abraham, die God van Isak en die God van Jakob—het my na julle gestuur.’ Dit is my Naam vir ewig, die Naam waaronder Ek aangeroep moet word, geslag na geslag.”
Liewe gemeente,
“Trek jou skoene uit, want die plek waarvan ons praat, is heilig; en sy Naam is JAHWE.” Abraham, Isak en Jakob het reeds hierdie stem gehoor en onbeskryflike dinge beleef. Oor ’n periode van meer as 2000 jaar sal God nog met baie mense praat, en vir sommiges selfs ’n kleine kykie in die hemel gee. Die profeet Johannes beskryf dit so in Openbaring 15:2-4:
“En ek het iets soos ’n glase see, met vuur gemeng, gesien; en dié wat die oorwinning behaal het, het by die glase see gestaan, met die siters (harpe) van God, en hulle het die lied van Moses, die dienskneg van God, en die lied van die Lam gesing: ‘Groot en wonderbaar is u werke, Here God, die Almagtige! Regverdig en waaragtig is u weë, o Koning van die nasies! Wie sal U nie vrees nie, Here, en u Naam nie verheerlik nie? Want U alleen is heilig. Al die nasies sal kom en voor U aanbid, want u regverdige dade het openbaar geword.’”
Sodra ons oor God praat, is ons woorde te klein, te swak, en te gebrekkig vir Hóm wat was, wat is en wat kom. Al sou ons alle kore en orkestras van die wêreld versamel en hulle uit een mond Hom loof, sou dit nog dof wees teenoor die eer wat die engele en die hele skepping vir Hom bring. God het reeds ’n “eie lofprysing” deur ontelbare sterre en sterrestelsels gemaak. Alle molekules en atome, elke sigbare en onsigbare wêreld bestaan omdat Hý is. “Ek is”—dit is sy Naam en dit is sy werk: Hy bring alles tot stand, en alles bestaan in Hom.
Hierdie “melodie van aanbidding” loop soos ’n goue draad deur die hele Bybel. Meer as 4000 keer verskyn hierdie Naam, Jahwe, in die Ou Testament. Neem ons daarby Kurios (Here) in die Nuwe Testament, kom ons by 6000 kere slegs vir daardie hooftitels. En dan is daar nog talle ander name soos El, Elohim, El Shaddai, Immanuel, “God my Rots,” “my Skuilplek,” “my Vertroue,” “my Herder,” “die Bron van die Lewe,” “die Brood vir die Wêreld,” ensovoorts. Dink net: Wil God daarmee nie ook vir jou en my iets sê nie? God kom na hierdie wêreld en openbaar Hom op ’n duisend maniere, dat ook ons sy Stem kan hoor en na Hom toe getrek word.
Maar is dit nie soms ons wat nie bereid is om ons skoene uit te trek nie? Ons beweeg gejaagd aan; ons vra wel vrae maar wag nie op antwoorde nie. Ons sê ons soek “die sin van die lewe,” maar skik ons daarin dat dag na dag net verbyglip. Ons kyk ’n oomblik op in die sterrehemel, maar vinnig weer op die selfoonskerm. Ons eerbied het ons verloor—miskien omdat ons dit ook nie regtig wíl hê nie?
Dit kan gebeur dat God, soos met Moses, ons in ’n ander omgewing dwing: weg uit Egipte, weg uit jou beroep, weg uit jou koninklike status, weg uit jou vertroude wêreld, in die woestyn in—soos Josef wat onskuldig in die tronk gewerp is, soos Paulus wat van sy “hoë perd” afgegooi is, soos Petrus wat deur diepe berou en bekering moes gaan. Of dalk iemand van ons wat weens siekte of krisis tot stilstaan gebring word—dat ons endelik kan sien watter wonders rondom ons gebeur.
Ja, om na buite en binnekant stil te word, is die ene kant van die muntstuk—dit kan ek nog self doen. Maar ek kan nie self ’n Godsopenbaring “vervaardig” nie. Ek kan nie ’n doringbos laat brand sonder om uit te brand, of die Stem van God waarborg nie. Dit gebeur aan my, sonder my hulp.
Moses sien hierdie bos brand sonder om te verteer. Nee, God het nie materie nodig om soos ’n vuur te brand nie. Hy toon Hom hier as die God wat nie van enigiets afhanklik is nie. Hy het nie eens menslike stembande nodig om te praat nie. Tog doen Hy dit sodat ons mense in ’n nuwe verhouding tot Hom kan kom. Hy openbaar ’n bietjie van sy onbeskryflike grootheid, sodat ons kan weet met Wie ons te doen het. God spreek, sodat ons sin en roeping kan ontdek.
En vir ons Christene is dit ’n voorreg dat ons hierdie God selfs nog duideliker in sy Seun, Jesus Christus, sien. Dis wonderlik dat ons 5000 jaar se Bybel- en kerkgeskiedenis het, vol mense wat God se Stem gehoor en sy Wonders beleef het.
Kyk byvoorbeeld na Moses:
Hy het een van min oorlewendes van sy generasie geword, toe die farao bevolkingsbeheer wou uitoefen. Die dogter van farao het hom gekry en hy het in die paleise van Egipte grootgeword—40 jaar lank. Miskien sou hy selfs kroonprins gewees het. Tog verloor hy beheer toe hy in woede ’n Egiptiese kneg vermoor, wat ’n Hebreeuse slaaf geslaan het. Hy vlug na die Arabiese woestyn en bly daar ’n vol 40 jaar, veilig maar vergete. Mense sou sy beendere in die sand vergeet het. Maar God het groot planne met hom gehad. Eendag sou mense hom as die grootste profeet van die Ou Testament eer. Maar eers moes hy nederigheid leer.
En toe eendag, in die stilte van die woestyn, hoor Moses hierdie Stem: “Moses, Moses!” by die brandende bos. Mag jy ook besef: God roep jou op jou naam. Hy ken jou geskiedenis, jou familie, jou werk, jou verlangens en jou hoogte- en laagtepunte.
Ek sou nie hier wees as die gemeente my nie sou geroep het: “Kom Lüneburg toe.” Hierdie roeping was nie ’n stem uit ’n doringbos nie, maar deur mense se besluit. ’n Gemeente kan ook fouteer, want mense is mense, maar ons vertrou dat God selfs so kan roep. Miskien is jy aan die beurt om geroep te word…
Dis verstaanbaar as jou eerste reaksie soos Moses s’n is: “Wie is ek, Here? Miskien het U die verkeerde persoon gekies?” Dalk druk jou verlede of jou beperkinge op jou hart. Maar God sê vir Moses: “Ek gee nie om wie jy was nie; Ek begin nou ’n nuwe hoofstuk. Jy moet my volk uitlei.”
Aan die ander kant kan ek my nie self opdring nie: “Hier is ek, ek neem oor!” Nee, God is suwerien en roep wanneer Hy wil.
Volgende verskoning: Moses sê: “Maar as hulle vra wat u Naam is—wat moet ek sê?”
Die Here antwoord: “EK IS wie Ek is,” of “Ek sal wees wat Ek wees.” In Hebreeus “JAHWE.” Dis eintlik ’n oop antwoord. “Moses, jy kan My nie regtig deur ’n naam vasvang nie, want Ek is groter as jou begrip. Maar noem My so. Ek is. Ek was, is en sal wees. Dit is my Naam vir altyd.”
Nou agterna verstaan ons in Christus “Ich bin,” “Ek is.” Jesus sê: “Ek is die brood van die lewe, die goeie herder, die opstanding en die lewe—voordat Abraham was, is Ek.” En Paulus verklaar: “Hy is die Kurios, deur wie alle dinge geskape is.” Johannes beskryf Hom as “die Alfa en die Omega, die Begin en die Einde.”
Dus: (1) “Ek is”: God is onafhanklik, suwerien en tydloos. Verlede, hede en toekoms is in Hom soos ’n oomblik. Sy Naam dui ook op sy aanhoudende aksie. God is altyd besig om te red, om te skep, om te dra—dink maar aan die “brandende bos.” Hy verbruik nie ’n “brandstof” nie; Hy is self die Bron van alles.
(2) Hierdie God wat Hom aan Moses openbaar het—en in Christus na ons gekom het—is ook jóú God. Hy het jou nood hoor, jou naam genoem. Soos Israel uit Egipte, lei Hy jou uit sonde en dood na sy hemelse Koninkryk. Hy, “Ek is,” sal met jou wees in jou vreugdes en pyn, en jou eindelik deur die doodsdal lei tot in sy heerlike ryk.
Hy sê: “Ek is by jou as jy soggens opstaan, as jy jou loopbaan aanpak of as jy sukses behaal. Ek is ook daar as jou lewe onderstebo gekeer word en jy in die hospitaal beland. Niks ontgaan my nie; Ek is in beheer en Ek sorg vir jou.”
En eendag, as jou tyd hier eindig, neem Hy jou hand en voer jou heim. Hierdie belofte het Hy jou by jou doop gegee en bevestig dit in elke erediens. “Ek is” rus jou toe, Hy voed jou met sy genade, en Hy seën jou met sy Naam.
“Ek is die Here, jou God.” Amen.
Die vrede van God, wat alle verstand te bowe gaan, bewaar julle harte en sinne in Christus Jesus, ons Kurios. Amen.
Wochenspruch
Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Jesaja 60, 2
Introitus – Nr. 17 (Habakuk 3, 4; Psalm 97, 1 u 11)
Epistel
Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwengliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.
2. Korinther 4, 6 – 10
Evangelium
Nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr. Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Matthäus 17, 1 – 9
liturgische Farbe: weiß
Festzeit: Epiphaniaszeit
Wochenspruch: Jes 60,2
Wochenpsalm: Ps 97
Eingangspsalm: Ps 100
Epistel: 2. Kor 4,6-10
Evangelium: Mt 17,1-9
Predigttext: Offb 1,9-18
Wochenlied: 67
Erklärung zu den Perikopen:
Die biblischen Predigttexte sind aufgeteilt in die Perikopenreihen I bis VI. Jede Reihe gilt – beginnend mit dem 1. Advent – fortlaufend für ein ganzes Kirchenjahr (aktuelle Reihe = IV). Die einzelnen Reihen haben verschiedene Schwerpunkte (Evangelien, Briefe usw.).
I(Evangelium): Mt 17,1-9
II: 2. Kor 4,6-10
III: 2. Mose 3,1-10 (11-14)
IV: Offb 1,9-18
V: Joh 12,34-36 (37-41)
VI: 2. Petr 1,16-19 (20-21)