Lieber Leser!
Durch den Monatsspruch des Monats März werden wir an die Wichtigkeit des 4. Gebotes erinnert. Wir leben in einer Welt, wo im allgemeinen, Autoritätsstrukturen abgebaut werden und zunehmend der Mensch sich selber mehr ehrt als seinen Nächsten. Es führt dazu, dass z.B. Behinderte und Senioren immer weniger in der Gesellschaft als vollwertig geachtet werden. Ich kann es noch aus meiner Jugend behalten, dass ich selbstverständlich aufgestanden bin, wenn eine ältere Dame auf einen öffentlichen Bus stieg und es keinen Platz mehr gab. Ist das heute noch selbstverständlich?
Die Ehre und Respekt kommt ihnen in besondere Weise zu, weil sie zum einen sehr viel Lebenserfahrung haben und zum anderen sind sie -wenn ihre Kräfte und Fähigkeiten schwinden- auf die Hilfe der jüngeren Generation angewiesen.
In dieser Hinsicht muss es gesagt werden: Einerseits sind wir dankbar für das Alten- und Pflegeheim. Andererseits darf es nicht dazu führen, dass man die Verantwortung für seine Eltern total auf das Pflegepersonal abschiebt. Es bringt mit sich, dass man regelmäßig seine Eltern besucht und ihnen behilflich ist und vor allem, ihre Nöte auf dem Herzen trägt und zu Gott im Gebet bringt.
Auf der anderen Seite hilft es der friedvollen Beziehung zwischen Jung und Alt, wenn die Senioren ihre Lebenserfahrung und Weisheit in einer liebe vollen Weise an die jüngere Generation übertragen.Auch muss die ältere Generation sich davor hüten, dauernd diese Zeit mit der Zeit ihrer Jugend zu vergleichen und das Fazit zu ziehen, dass die Welt nur noch böse ist.
Wenn wir mal ein Beispiel nehmen dürfen: Früher hat man sparsamer gelebt, weil man einfach nicht so viel hatte und das Angebot auch viel geringer war. Heute haben wir im Durchschnitt mehr als unsere Eltern und Großeltern. Dass man vor 50 Jahren mit weniger auskommen musste, macht die Generation aber nicht besser als die jetzige. Ich meine, es ist viel schwerer Kinder in einer Zeit des Wohlstandes zu erziehen. Da ist es schon wichtig, dass die ältere Generation von ihren Erfahrungen spricht und darauf hinweist, dass man auch mit weniger auskommen kann.
Wir müssen aber bedenken, dass die jetzige Generation mit der Welt wie Gott es ihnen schenkt fertig werden muss. Wir dürfen ihnen nicht die Hoffnung nehmen und letztendlich will Gott die jüngere Generation gerade in dieser kaputten Welt als seine Werkzeuge gebrauchen.
Deshalb wollen wir uns das 4. Gebot wieder erneut zu Herzen nehmen und unsere Senioren ehren und respektieren und sie liebevoll versorgen bis zu ihrem Heimgang. Lasst uns aber auch bedenken, dass allein die Liebe den Umgang zwischen Jung und Alt bestimmen soll.
Pastor Dieter Schnackenberg