Suche Frieden und jage ihm nach!

Psalm 34,15 Jahreslosung 2019

Friedensnobelpreisträger gibt es seit 1901, wobei ich es ganz ironisch finde, dass gerade dás Land, das die meisten Kriege initiiert hat und bis heute führt, die meisten Preisträger hat. Krieg gehört wohl zum Frieden auf Erden, oder?

So redet unsere Jahreslosung von einem anderen Frieden: Schalom – umfassend nach Leib, Seele und Geist, in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, in Gerechtigkeit und Treue. Sogar die Natur und Himmelskörper sind eingeschlossen in den Frieden, wie die Propheten ihn verheißen haben. Letztlich kann nur EINER die zerstörte und zerstrittene, von Gott abgefallene Schöpfung am Ende der Zeiten wieder zurecht bringen und heilen: der von Gott eingesetzte Friedenskönig, der von Israel sehnsüchtig erwartete Messias: Jesus Christus, der gekreuzigte und auferstandene Herr. Er sagte: Den Frieden lasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich, wie die Welt ihn gibt.

Unsere Herrenhuter Jahreslosung hat aber (wie so oft) nur die eine Hälfte vom Vers: suchet, strebt darnach! Die andere Hälfte sagt: kehrt um vom Bösen und tut Gutes! Beides gilt natürlich: sich mit Gott in Christus versöhnen lassen und Frieden empfangen (passiv), und das hat Folgen: selber tun und aktiv werden. Hier wird also das Tun hervorgehoben: sich abwenden und hinwenden – denn, so heißt es im nächsten Vers: die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten und seine Ohren merken auf ihre Hilferufe.

Wo sehnst du dich nach Frieden? Was sagt dir das Bild? Auf dem Hintergrund des Blau = die Treue des Herrn, der Himmel, das Meer und das (Tauf)wasser, ist in der Mitte der goldene Ring, vielleicht ein Siegelring der Verheißung Gottes. Wir sehen die roten Farben des Blutes am Kreuz, das uns rein macht von aller Ungerechtigkeit, vertikal durch die vermischten Farben des Alltags fließen wo die Versöhnung mit den Mitmenschen stattfindet. Es sind Hände unterschiedlicher Hautfarbe, Geschlechter, Alter, Klassen oder was man sonst noch für Unterschiede in dieser Welt macht – sie sind auf gleicher Höhe, einen sich, fassen sich fest, formen wiederum die Querbalken zum Kreuz – meinen Frieden gebe ich euch!

In der Paulpietersburg Bibelstunde haben wir mit einer Serie über Vergebung begonnen. Trotz allem äußerlichen Frieden merkt man doch, wie viel
Unfrieden nicht nur im Lande sondern auch in unseren Herzen herrscht. „Kehr weg vom Bösen“ ist gar nicht so einfach wenn man doch angeblich das Recht hat, böse zu sein, Bitterkeit zu pflegen und sich aufzuregen. Jedoch die Hinwendung zum Guten, zu dem Guten Christus, macht es möglich.

„Frieden suchen“ heißt zuerst, Christus suchen – dort, wo ER sich finden lässt: im Gottesdienst, tägliche Andacht und Stille Zeit, und im Miteinander der Gemeinschaft der Gläubigen. Und dann rann an die Herausforderung: Frieden in der Familie, im Land und woimmer Gott uns hin sendet, solange bis ER uns in sein ewiges Friedensreich bringt. Wir wünschen uns ein aufregendes, friedliches und gesegnetes Jahr unseres Herrn 2019.
Pastor K-E. Damaske