Einheit in Christus: Überwindung von Trennungen durch Gottes Gnade | 01. Sonntag nach Trinitatis 2024

01. Sonntag nach Trinitatis (Apostel und Propheten)

Ephesers 2:13-22 – Sonntag nach Trinitatis, 9. Juni 2024

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. (Eph 1:2) Amen.


Nachdem Paulus eine phantastische Christushymnus komponiert hatte, geht er über zu einem Lobgebet für die Gemeinde. Dieser Übergang von Christus zur Gemeinde ist wichtig. Deswegen lese ich zuerst noch aus Epheser 1: 20 Gott hat Christus von den Toten auferweckt und an seine rechte Seite im Himmel gesetzt. 21Dort thront er hoch über Mächten und Gewalten, Kräften und Herrschaftsbereichen. Er herrscht über alle, deren Namen man im Gebet anruft – nicht nur in dieser, sondern auch in der kommenden Zeit. 22Alles hat Gott ihm zu Füßen gelegt und ihn zum Haupt über die ganze Gemeinde gemacht. 23Sie ist sein Leib. So ist sie die ganze Fülle dessen, der alles in allem erfüllt: Christus.

Und jetzt kommen wir zu weiteren Überlegungen. Während Paulus betet, denkt er weiter nach. Er beschreibt ein krassen Kontrast: es gab eine Zeit vor Christus und es gibt eine neue Zeit mit Christus. Und diese neue Zeit wird unser Predigttext. Paulus schreibt:  

11 Darum denkt daran, dass ihr, die ihr einst nach dem Fleisch (in eurem menschlichen Dasein) Heiden wart und »Unbeschnittenheit« genannt wurdet von denen, die genannt sind »Beschneidung«, die am Fleisch mit der Hand geschieht – 12 in jener Zeit wart ihr ohne Christus, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und den Bund den Gott geschlossen hatte zusammen mit allen Versprechungen kanntet ihr nicht (ihr ward den Bundesschlüssen der Verheißung fremd). Deswegen hattet ihr keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. 13 Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe geworden durch das Blut Christi.

14 Denn er, Christus ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht hat und hat den Zaun abgebrochen, der dazwischen war, indem er durch sein Fleisch die Feindschaft wegnahm. 15Er hat das Gesetz, das in Gebote gefasst war, abgetan, damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache 16und die beiden versöhne mit Gott in einem Leib durch das Kreuz, indem er die Feindschaft tötete durch sich selbst. 17Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren. 18 Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater.

19 So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20 erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, 21 auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. 22 Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.

Soweit Gottes heilige und unfehlbares Wort. Wir beten: Herr, segne nun auch dein Wort an unser aller Herzen. Amen.

Eine Journalistin besucht eine Baustelle; eine riesige Kirche wird repariert – und dazu werden neue Steine gehauen. Sie geht auf einen der Arbeiter zu und fragt ihn: Was machst du hier? Er antwortet: „Ich freue mich, ich habe einen Job.“ Sie geht zum zweiten Mann und erkundigt sich: Was machst du hier? Er erklärt: „Ich verdiene Geld für meine Frau und Kinder.“ Die Journalistin fragt einen dritten Arbeiter: Was machst du hier? Er schaut sie an und spricht freudevoll: „Ich baue ein Gotteshaus!“

Diese so bekannte Erzählung tut gut, auch uns wieder zu erinnern: Was machst du hier eigentlich in der Gemeinde? Warum bist du hier? Warum bringst du Erfrischungen, hilfst in der Küche, baust du hier die Seiteneingänge zu dem Kirchgebäude neu, installierst Solar-Platten, machst du die Finanzbücher, Hausbesuche, Kindergottesdienst oder was es alles zu tun gibt. Warum machst du das?

Vielleicht werden einige antworten: „Nun ja, man tut das eben SO; jeder muss ja seinen Teil bringen.“ Andere werden erklären: „Ich denke, dass ist eine gute Sache für meine Familie und das soziale Leben.“ Alles richtig und gut. Aber die dritte Antwort bringt eine ganz neue Tiefe: „Ich baue die Kirche Jesu Christi.“ Das ist sein Leib auf Erden. Und in jedem Menschen lebt der Geist Jesu Christi; sie sind lebendige Steine im Tempel Gottes.“

Wow, wir merken – auf einmal weht ein frischer Wind in unseren Gedanken. Ich habe gar kein Recht, hier zu sein; ich habe nur Vorrechte! Du und ich, wir sind doch aus den Heiden, nicht wahr? Vielleicht haben noch einige von uns jüdisches Blut in sich, aber auch die Juden hatten sich von Gottes Bund herausgearbeitet, erklärt Paulus. Die Juden sollten Licht der Welt und Salz der Erde sein, und haben kläglich versagt. Sie haben nur für sich selbst gearbeitet. Als Gott das ethnische Volk, die Juden, beurteilte, musste Gott feststellen: Sünder! Und genau so hatten schon vorher auch die Juden gegenüber alle anderen Völker wiederholt festgestellt: Das sind Sünder / Unbeschnittene / „Goi“/ Heiden / ausgeschlossen von Gottes Bund. (vergleiche dazu die ersten 3 Kapitel im Römerbrief) Ja, ALLE fallen unter die Kategorie: Sünder.

Darum hat sich Gott über alle Sünder auf gleiche Weise erbarmt und alle werden aus Gnaden allein gerechtfertigt durch Kreuz und Auferstehung Jesu. Nun gibt es IN CHRISTUS nur noch ein neues Gottesvolk: Die Gemeinde. Welch ein Vorrecht, zu diesem neuen Gottesvolk zu gehören!

Aber doch ist es so einfach nicht. In der einen sichtbaren Gemeinde zu Ephesus gab es Christen von jüdischem Hintergrund, und es gab Christen von heidnischem Hintergrund. Die hat unser lieber Herr alle zusammen geschoben. Was meint ihr: Haben die sich gut vertragen?

Ich verweise mal auf ein paar Dinge aus unserer Zeit. Vor nicht zu langer Zeit gab es in Sport und sonst wo die Parolen: Black lives matter! Da hatte in der USA mal wieder ein Polizist mit übermäßiger Gewalt einen Kriminellen „ausversehen“ getötet – sofort ein Aufschrei mit Riesen-Protesten. Heutzutage wird für die Palästinenser im Gaza-Streifen protestiert. In unserem Land gibt es die sogenannten BEE-Gesetze: eine Firma muss so-und-so viel Menschen mit schwarzer Hautfarbe anstellen – es geht nicht um Wissen oder Können, sondern um die Hautfarbe. Unser Land SA, kommt aus einer Geschichte, wo Schwarz und Weiß bewusst getrennt wurden, wo eine Rasse höher geachtet wurde als die andere. Das haben wir den Britten zu verdanken, die uns ihre Theologie importiert hatten, die sagten: die Britten, die Engländer sind das auserwählte Volk, erhaben. Dazu hat der Führer im Dritten Reich das deutsche Adelsgeschlecht als höchste Entwicklungsstufe der Menschheit erklärt. In Rwanda und Burundi gab es Anfang 1990ger einen Bürgerkrieg mit einer Millionen Toten, wo sich die ethnischen Völker gegenseitig ausrotten wollten. Wo man auch hinschaut – wir sind versessen auf Rassen und Hautfarbe.

Dazu gab und gibt es ja auch heute noch in Gemeinden die starke Trennung von Reichen und Arme, die Elite und der Pöbel, die Klugen und die Einfältigen, die sogenannten „Starken“ und „Schwachen“. Alles Kategorien, die wir als weltliche Menschen uns in den Köpfen ausgedacht haben, als ob wir etwas Besonderes wären. Paulus plädiert: weg damit! Es gibt nur noch zwei Kategorien: bist du in Christus, oder bist du außerhalb Christus?

Bist du aber IN CHRISTUS, dann sollst du wissen, gelten alle anderen Kategorien nicht mehr vor Gott. 2. Kor. 5:17 Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, eine Neuschöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden. Oder in Galater 3:28  In Christus gibt es keine Juden oder Nichtjuden mehr, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen, denn durch eure Verbindung mit Jesus Christus seid ihr alle zu Einem geworden.

In diesem Zustand – in Christus – wirst du, werde ich, werden wir alle einmal vor Gott erscheinen in der himmlischen Herrlichkeit. In Christus hat Gott eine neue Menschheit erschaffen. Epheser 2:15 Er hat in sich selber aus den zweien (Juden und Heiden) einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache 16 und die beiden versöhne mit Gott in einem Leib durch das Kreuz, indem er die Feindschaft tötete durch sich selbst.

Paulus erklärt dann auch verschiedene Weise, diesen einen Gedanken weiter. Den einen Vergleich nannte ich schon am Anfang: wir sind alle hineingefügt worden als lebendige Steine in den himmlischen Tempel. Dieser Tempel ist Gottes Werk. Du hast dich da nicht hineingedrängelt. Du hast dich nicht für Jesus entschieden, sondern ER hat sich für dich entschieden. Der Heilige Geist hat dich ergriffen und dir die Erkenntnis der Wahrheit geschenkt. Durch Wasser und Geist bist du wiedergeboren worden zu einer lebendigen Hoffnung in Christus auf das ewige Leben. Niemand kann sich selbst gebären, erneuern zu einem neuen Menschen. Was hast du, dich auf dich selbst zu rühmen vor Gott? Es ist alles Gnade über Gnade!

Und wenn du dich schon nicht selbst vor Gott rühmen kannst, dann lass das doch auch vor Menschen. Lass das, dich zu rühmen: ich bin Weiße, oder Schwarzer; ich bin Deutscher oder Afrikaner; ich bin Gebildet, oder sonst was. ICH BIN CHRIST – und das ist genug! Wenn du in Gottes Tempel hineingefügt worden bist, dann auch dein Mitbruder und deine Glaubensschwester – allein aus Gnaden. Später gebraucht Paulus den Vergleich mit dem einen Leib / Körper und schreibt: Eph 4:3-6 [Seid fleißig, zu halten die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens:]  Es ist ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid auf eine Hoffnung eurer Berufung; ein HERR, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater unser aller, der da ist über euch allen und durch euch alle und in euch allen.

Jemand mag fragen: aber lieber Paulus, Pastor Klaus, wir dürfen doch auf andere Kulturen verweisen – das sind doch „Schwarze“ oder „Weiße“ oder „Chinesen“ oder „Arme“ oder „Reiche“ oder sonst was, nicht wahr? Ja natürlich. Und damit meine ich: was der Natur nach uns von Gott gegeben wurde, na natürlich. Wir sind ja nicht naiv. Aber ihr hört den Unterschied, wie die Welt damit umgeht. In der Welt sagt man: Let’s celebrate our differences! Black lives matter! White lives also matter – ja natürlich. Aber ihr seid geistlich gesinnt; ihr seid geheiligt. We celebrate the unity in Christ!

Ihr seid ja in eurem Körper geheiligt. Wenn der Heilige Geist in euch wohnt, dann verschwindet der Körper nicht einfach, sondern er wird transformiert und geheiligt. In eurem irdischen Körper ist aber schon der Auferstehungsleib; der Leib wird einmal ebenfalls transformiert werden, wie ihr es schon im Geist seid.

So auch die Kultur eines Menschen – sie wird von Heiligen Geist transformiert. Die Kultur verschwindet nicht einfach, wenn jemand Christ wird. Allerdings DIE Dinge, die typisch Ausdruck von Sünde waren, werden ausgewischt und müssen verschwinden. … Da denke ich an unsere Bibelstunde am Mittwochmorgen – da haben wir das Buch Ruth besprochen. Ruth war von den Moabitern und kam in das Land Israel. Wenn ein Volk als Teil ihrer Kultur Kinderopfer zelebriert, wie z.B. der Gott Kemosch, dann muss das wegfallen, denn Gott verabscheut die Gräueltaten der Moabiter, aber auch eine Moabiterin wie Ruth, wurde in Gottes Volk willkommen geheißen.

Jede Sprache ist Kultur – die verschwindet nicht, wenn man Christ wird, sondern die Sprache wird geheiligt, und nun zum Lobpreis Gottes eingesetzt. So auch viele andere kulturelle Gebräuche. Z.B. in Afrika tanzt man im Gottesdienst. Wir mit europäischem Hintergrund tanzen nicht unbedingt gleich mit Lobpreisliedern – und wir vertrauen, dass auch unser Lobpreis, so wie wir es tun, Gott angenehm ist. Da wollen wir kein Werturteil anheften, wenn in Afrika der Lobpreis mit Bewegung und Schwung geschieht. Die kulturelle Ausdrucksweise ist eben verschieden. Und doch wissen wir uns EINS im Glauben und in unserem Herrn. Und wir wissen, im Himmel werden wir alle in einer Sprache mit in dem einen Lobpreis einfallen des einen Chores aller Auserwählten aus allen Völker, Sprachen und Kulturen.

So lasst jetzt schon auch eure Sprache geheiligt sein. Auch um’s Braaivleis Feuer achtet auf eure Sprache. Rassismus ist Ausdruck der sündlichen Gesinnung – so wie es damals in Ephesus Heiden wie auch Juden taten. Nein, Rassismus hat in der christlichen Kirche keinen Platz. In Christus gibt es nur noch ein geheiligtes Gottesvolk. Es gibt nur diejenigen, die in Christus sind.

Und was von denen, die außerhalb Christus sind? Ja, darum der Missionsauftrag: geht hin in aller Welt, zu allen Völkern! Denn kein ethnisches Volk ist mehr besonders als ein anderes vor Gott. Macht sie alle zu Jüngern, damit auch sie durch Taufe und Glauben mit hinzugefügt werden können in den einen Tempel zum Lobe Gottes.

Für dieses ständige Ringen in der einen Gemeinde diese eine Erkenntnis zu gewinnen und zu behalten, dazu gebe uns Gott seine Gnade. Amen.

Und der Friede Christi regiere in unseren Gedanken und bestimme unsere Taten, in Christus, unserem Herrn. Amen.


German Summary:

In der Predigt über Epheser 2:13-22 betont Paulus die Einheit in Christus. Früher waren die Menschen ohne Christus, aber durch sein Blut sind sie nun nahe bei Gott. Christus hat die Trennungen zwischen Juden und Heiden aufgehoben und sie zu einem neuen Menschen gemacht. Die Gemeinde ist nun ein heiliger Tempel, erbaut auf dem Fundament der Apostel und Propheten, mit Christus als Eckstein. Diese Einheit in Christus soll sich auch in unseren Gemeinden widerspiegeln, indem wir kulturelle und ethnische Unterschiede überwinden und als eine neue Menschheit in Christus leben.

English Summary:

The sermon on Ephesians 2:13-22 emphasises unity in Christ. Previously, people were without Christ, but through his blood, they are now brought near to God. Christ has broken down the barriers between Jews and Gentiles, creating one new humanity. The church is now a holy temple built on the foundation of the apostles and prophets, with Christ as the cornerstone. This unity in Christ should be reflected in our communities by overcoming cultural and ethnic differences and living as one new humanity in Christ.

Afrikaans Summary:

Die preek oor Efesiërs 2:13-22 beklemtoon eenheid in Christus. Voorheen was mense sonder Christus, maar deur sy bloed is hulle nou naby aan God gebring. Christus het die versperrings tussen Jode en heidene afgebreek en een nuwe mensdom geskep. Die kerk is nou ’n heilige tempel gebou op die fondament van die apostels en profete, met Christus as die hoeksteen. Hierdie eenheid in Christus moet in ons gemeenskappe weerspieël word deur kulturele en etniese verskille te oorkom en as een nuwe mensdom in Christus te leef.


Wochenspruch
Christus spricht: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. Lukas 10, 16

Introitus – Nr. 42 (Psalm 34, 23 u 2 u 5)

Epistel
Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Darin ist die Liebe bei uns vollkommen, dass wir Zuversicht haben am Tag des Gerichts; denn wie er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die  Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe. Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt. Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht,  wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht? Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.

1. Johannes 4, 16b – 21

Hauptlied
Nun bitten wir den Heiligen Geist 216

Evangelium
Jesus sprach: Es war ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbares Leinen und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. Es war aber ein Armer mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Tür voll von Geschwüren und begehrte, sich zu sättigen mit dem, was von des Reichen Tisch fiel;  dazu kamen auch die Hunde und leckten seine Geschwüre. Es begab sich aber, dass der Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und wurde begraben. Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah  Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. Und er rief: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und mir die Zunge kühle; denn ich leide Pein in diesen Flammen. Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, dass du dein  Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet, und du wirst gepeinigt. Und überdies besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch hinüber will, dorthin kommen kann und auch niemand von  dort zu uns herüber. Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn sendest in meines Vaters Haus; denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. Abraham sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören. Er aber  sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.

Lukas 16, 19 – 31


liturgische Farbe: grün

Festzeit: Trinitatiszeit

Wochenspruch: Lk 10,16

Wochenpsalm: Ps 34a

Eingangspsalm: Ps 19, Ps 36, Ps 67, Ps 84, Ps 113

Epistel: 1. Joh 4,16b-21

Evangelium: Lk 16,19-31

Predigttext: Joh 5,39-47

Wochenlied: 124


Erklärung zu den Perikopen:

Die biblischen Predigttexte sind aufgeteilt in die Perikopenreihen I bis VI. Jede Reihe gilt – beginnend mit dem 1. Advent – fortlaufend für ein ganzes Kirchenjahr (aktuelle Reihe = III). Die einzelnen Reihen haben verschiedene Schwerpunkte (Evangelien, Briefe usw.).


I(Evangelium): Lk 16,19-31

II: 1. Joh 4,16b-21

III: Joh 5,39-47

IV: Jer 23,16-29

V: Mt 9,35-38; 10,1 (2-4) 5-7

VI: 5. Mose 6,4-9