Lieber Leser!
Wir befinden uns im Jahr der Reformation und wollen bedenken, dass das Bekenntnis zu Jesus Christus zu allen Zeiten dazu geführt hat, dass Gläubige mit der Welt und der Obrigkeit in Konflikt gekommen sind.
Als Petrus und die Apostel damals in Jerusalem anfingen das Evangelium zu verkündigen und zu bezeugen, dass der gekreuzigte Jesus auferstanden ist und dass er lebt, da wurden sie von dem Hohen Rat ins Gefängnis geworfen.
Im Verhör des Hohen Rates bezeugten sie ihren Glauben ohne Heuchelei. Der Hohe Rat vermochte nicht viel dagegen zu unternehmen, deshalb ließen sie sie auspeitschen und gaben ihnen ihre Freiheit mit der Bedingung wieder, nicht mehr von Jesus predigen zu dürfen. In dieser Situation bekannte sich Petrus dazu, dass er sich nicht von dem Hohen Rat zum Schweigen bringen lassen wird, da er Gott mehr gehorchen müsse als den Menschen.
Damit fing das an, was sich in der Kirchen- und Missionsgeschichte ständig wiederholte, nämlich Christen, die Gott mehr gehorchten als den Menschen, indem sie sich klar zu Jesus als ihren Herrn und Retter bekannten.
So auch Luther, der von dem Kaiser nach Worms geladen wurde, um seine Sache zu stellen. Als er genötigt wurde, alle seine Bücher und Schriften zu widerrufen, blieb er dabei, dass er das nur tun könne, wenn man seine Theologie von der Schrift widerlegen könne. So wurde er vom Kaiser vogelfrei erklärt und von dem Papst exkommuniziert. Damit gehorchte Luther aber Gott mehr als den Menschen. Wir wissen, dass er auf wunderbarer Weise von Kurfürst Friedrich dem Weisen „entführt“ und auf die Wartburg gebracht wurde.
Wie sieht es bei uns aus? Vielfach wissen wir es nicht, was es bedeutet, um wegen seines Glaubenswillen verfolgt zu werden. Wer weiß, ob uns noch solche Zeiten bevor liegen? Doch stellt sich auch eine andere Frage an uns, ob wir genugsam die friedlichen Zeiten ausnutzen, Jesus anderen zu bekennen, solange wir es noch, ohne Widerstand zu bekommen, tun können. Erkennen wir die Riesenmöglichkeit oder sind wir zum größten Teil in einem Schlaf der Bequemlichkeit und Selbstsicherheit verfallen? Möge Gott uns seinen Geist geben, dass wir dort wo wir leben, wohnen und arbeiten gerne unseren Glauben bekennen, ohne die
Konsequenzen zu fürchten.
Pastor Dieter Schnackenberg