Lebenslauf von Liesel Niebuhr

LEBENSLAUF VON ELISABETH (LISEL) NIEBUHR 1929 – 2018

Elisabeth Frieda Schroeder kam am 2. Oktober 1929 in Glencoe als älteste Tochter der Eheleute Friedel und Frieda Schroeder, zur Welt. Sie wurde am 6.Oktober von Pastor Reusch getauft. Lisel lebte die ersten Jahre mit ihren Eltern auf der Farm Lichtenfels, später siedelten sie nach Wilhelmsburg um, auf die Farm, die ihr Grossvater Pastor Hellberg erstanden hatte.

Sie besuchte die Grundschule in Uelzen. Am 6. August 1943 konfirmierte Pastor Reusch sie mit dem Konfirmationsspruch aus Johannes 15,4 in der Kirche zu Uelzen. In einer neueren Übersetzung lautet der Spruch, den Jesus gesprochen hat: „ Ihr müsst immer ganz eng an mir dran sein, dann kann ich auch in Euch wirken.

Das ist genauso wie mit dem Zweig und den Früchten: Wenn ihr immer mir nahe seid, dann werden bei Euch viel gute Früchte wachsen.“
Ihren Schulabluss schaffte Lisel in 1946 am Holy Rosary Convent Dundee, wo sie zusätzlich Kunst-, Klavier und Cellostunden erhalten hatte. In ihrer Hochschulzeit wurde sie einmal als das schönste Mädchen ausgewählt und zur Maikönigin (May Queen) ernannt.

Ihre Ausbildung als Lehrerin absolvierte sie am Training College in Pietermaritzburg, wo sie ihre musischen Begabung entsprechend Kunst und „Class music“ als Hauptfächer gewählt hatte. Von 1950 bis 1953 unterrichtete sie für 3 Jahre als Lehrerin in Ülzen, wo sie auch noch ihre Schwester Ilse und ihren Bruder Ulrich schulte. Mit 24 Jahren heiratete sie 1953 Gilbert Niebuhr. Das junge Brautpaar zog in ein neugebautes Haus auf ihrer geerbten Farm, „Tannenberg“ in der Nähe Paulpietersburgs.

Die Ehe wurde mit 4 Kindern gesegnet: Dieter, Margrit, Gudrun und Elke kamen zwischen 1954 und 1964 auf die Welt. 17 Jahre lang wirkte Lisel auf der Farm als Hausfrau und Mutter, bis sie 1969 in Paulpietersburg wieder zu unterrichten begann. In der Schule hat sie die Fächer Erdkunde, Englisch und Deutsch unterrichtet, daneben einen Kinderchor und eine Gitarrengruppe auf die Beine gestellt.

Für einige Jahre hatte sie auch die Schulbibliothek unter sich. Von 1969 bis 1988 war sie ganze 19 Jahre an der Schule in Paulpietersburg tätig. In der Kirchengemeinde Lüneburg hat sie ihre organisatorischen Fähigkeiten eingesetzt, einige Jahre hatte sie auch als Leiterin des Frauenkreises gewirkt und ihre schöne helle Sopranstimme hat man im Kirchenchor genossen.

Gilbert und Lisel verbrachten gemeinsam 40 Jahre auf ihrer Farm Tannenberg, bis 1993 Tochter Gudrun und Schwiegersohn Rudolf die Regie übernahmen. Mit Mitte 60 zogen die beiden in ein neu renoviertes Haus auf der Farm, in dem Gilbert früher als Junggeselle schon gewohnt hatte. Im Ruhestand verschönerte Lisel nach wie vor gerne ihren Garten, pflegte einen kleinen Gemüsegarten und hat sich auch mal die Zeit genommen, ihren in der Nähe wohnenden Grosssöhnen das Klavierspielen beizubringen und den Grosstöchtern Kleider zu nähen.

Hin und wieder hat sie bei Gottesdiensten oder geselligen Zusammenkünften im Altersheim auch die Klavierbegleitung übernommen.
2011 mit 81 Jahren hatte Lisel plötzlich ganz schlimme und unerklärliche Schmerzen im Fuß. Es stellte sich heraus, dass der Schmerz im Fuß durch ein Krebsgewächs auf ihrem Steißbein verursacht wurde, das über das vernetzte Lymphsystem ausstrahlte. Das Krebsgewächs mitsamt grossem Knochenstück konnte operativ entfernt werden, so dass es ihr wieder merklich besser ging.

Kurz nach der Operation aber wurden Lisel und Gilbert auf ihrer Farm überfallen. Diese schlimme Erfahrung hat sie dazu bewogen, 2011 in das Ruhestandsdörfchen in Paulpietersburg zu ziehen. Lisel litt in den darauf folgenden Jahren immer mehr an Gedächtnisverlust, so dass sie kaum noch richtige Gespräche führen konnte.

Ihre Kraft ist mehr und mehr geschwunden und in den Morgenstunden vom Mittwoch, den 13. Juni 2018 ist sie mit 88 Jahren entschlafen. Lisel hinterlässt 3 Geschwister, ihre 4 Kinder mit Ehepartner, 9 Enkelkinder mit 5 Partnern, sowie 6 Urenkel. Lisel hat sich immer treu um ihre Familie und Angehörigen gekümmert.

Ihre Schulkinder haben sie als gute Lehrerin in Erinnerung. In den Jahren vor Lisels gesundheitlichem Rückgang wirkte sie immer elegant und korrekt. Wir nehmen traurig Abschied und empfehlen ihren Geist in Gottes Hand. Einen recht herzlichen Dank für die liebe Anteilnahme eines jeden und den liebevollen Dienst, den wir in dieser Gemeinde zu schätzen wissen, mit dem Heimgang unserer lieben Mutter. Es danken: Dieter; Deon, Margrit und Zenka; Rudolf, Gudrun und Familie; Ulrich, Elke und Familie.