Er wurde als zweiter Sohn von Josef und Alma Scharlach am 1. November 1925 in Bochum, Deutschland geboren und am 29. November 1925 getauft. Dort ging er auch zur Schule, eine Zeit, die er nicht nur als streng, sondern auch als hart beschrieben hat.
Dagegen wurde der Religions- und Konfirmandenunterricht von Pfarrern gehalten, die freundlich und sehr beliebt waren, sodass er gerne und fleißig gelernt hat. Er war noch Konfirmand, als der Krieg 1939 ausbrach. Sein Konfirmationsspruch ist aus Jesaja 40,31: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft“. Diese Verheißung wurde für ihn in den nächsten drei Kriegsjahren zu einer Wirklichkeit: 1942 wurde er Soldat, war an der Front, wurde dreimal verwundet und kam in Kriegsgefangenschaft. Sein älterer Bruder Werner ist im Krieg gefallen.
Nach dem Krieg besuchte er die Berufs- und Fachschule in Hattingen, mit dem Ziel, Elektroingenieur zu werden. Doch er brach die Lehre ab und meldete sich 1948 in Bleckmar beim Missionsseminar. Dort begann er seine siebenjährige theologische Ausbildung. Er studierte auch in Oberursel und Hamburg. Sein Vikariat absolvierte er in Dreihausen in Hessen bei Pastor Adolf Heicke.
1955 nahm er Abschied von Deutschland, was ihm nicht leicht gefallen ist. Seine Heimatgemeinde verabschiedete ihn mit Apg. 4,20: „Wir können es ja nicht lassen, dass wir nicht reden sollten von dem, was wir gesehen und gehört haben“. Kurz vor Weihnachten 1955 kam er zusammen mit Siegfried Damaske, Georg Schulz und Johannes Junker in Südafrika an. Im Januar 1956 wurde er als Pastor von Lüneburg berufen. Bis zu seiner Ordination am Sonntag Quasimodogeniti 1956 war er Vikar in Kirchdorf unter Pastor Wiesinger. Dort lernte er seine Frau Ingrid geb. Ringelmann kennen. Sie heirateten im Februar 1958. Ihre Ehe wure mit 10 Kindern gesegnet, von denen drei schon vor ihm in die Ewigkeit vorangegangen sind. 1960 wanderten seine Eltern nach Südafrika aus, um bei ihrem Sohn und seiner Familie zu leben.
1962 wurde Günter Scharlach in den Synodalausschuss gewählt. Er diente auch auf dem Missionsbeirat. 1966 wurde er als Vizepräses und 1971 als Präses gewählt. Dieses Amt führte er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1990 aus. Doch der Ruhestand war noch nichts für ihn, und freudig und im Bewusstsein des Jesajawortes „Hier bin ich, sende mich“, machte er in Wittenberg Vertretung, betreute die Gemeinde Panbult 12 Jahre lang und areitete in Wittenberg als Hilfspastor, zusammen mit seinem Schwiegersohn Wilhelm Weber, bis Mitte 2002. Er hielt immer noch regelmäßig Gottesdienste in Newcastle und Vryheid, bis er im Jahre 2006 mit Ingrid nach Wartburg zog. Auch hier in Kirchdorf predigte er anfangs monatlich. Predigen, Unterrichten, Versammlungen, Gemeindebesuche machen „über Staub und Stein“: sie bestimmten die längste Zeit seines Lebens.
Am frühen Morgen des 31. August 2016 durfte er friedlich entschlafen. Wir danken unserem himmlischen Vater, dem Dreieinigen Gott, für diesen seinen Diener, der so unermüdlich im Auftrag Gottes das getan hat, wozu er berufen war: Das Wort von der Versöhnung predigen, Sünden vergeben, die Sakramente verwalten. Dabei folgte er immerzu zielgerichtet dem Willen Gottes des Herrn, und von diesem Weg, den er als den richtigen wahrnahm, ließ er sich durch nichts irremachen, durch keine Kritik, keine Anfeindungen.
Im Zeichen der Gnade und des Kreuzes hat sein Leben begonnen, im Zeichen der Gnade und des Kreuzes wurde es vollendet. Auf diesem Weg galt für ihn: „Ich wandere meine Straße, die nach der Heimat führt, wo mich ohn‘ alle Maße mein Vater trösten wird. „So lassen wir ihn getrost gehen, in der Gewissheit, dass er sein Ziel erreicht hat. Gott sei Lob und Dank dafür.