Lebenslauf Stillfried Niebuhr

Stillfried Niebuhr wurde am 6.6.1933 als 6.Kind von 9 Geschwistern in Paulpietersburg geboren. Kurz danach wurde er in Lüneburg getauft.

Im April 1942 wurde er in Lüneburg konfirmiert und bekam als Begleitvers Ps.118.9. Am 6.Juni 1959 wurde er ordiniert und in den Missionsdienst nach Dirkiesdorp entsandt. Am 13.5.1960 heiratete er Elisabeth geb.Schnackenberg. Am 4.2.2020 verstarb er in Pretoria.

Innerhalb dieser Daten hat Stillfried Niebuhr sein Leben reich, vielfältig, mit Sorgen und Freuden, Hürden, Niederlagen und Erfolgen gelebt.

Von seiner Kindheit auf der Farm und der Landwirtschaftlichen Hochschulzeit, brachte er viel praktisches Wissen in seinen Aufgabenbereich als Missionar, der für ihn immer auch die leibliche Dimension beinhaltete. So wurde er  Gründer einer stationären und mobilen Krankenarbeit und später dann Gründer des diakonischen Werkes in Themba.

Vor allem dieses letztere war ein risikoreicher Schritt, der viel Wagemut und Gottvertrauen erforderte. 1983 entstand das Themba Zentrum, das zu einer anerkannten und erfolgreichen Einrichtung wurde. Für die Arbeit in diesem Bereich, der meistens schwarzen Alkohol- und Drogenabhängigen galt, bekam Stillfried Niebuhr die Anerkennung von SANCA.

1986 entstand durch die Initative von Stillfried Niebuhr die Sinethemba Boys High School und etwas später die Siyathemba Girls High School. Der Zweck dieser Schulen war, um Kindern aus unterpriviligierten Verhältnissen im ländlichen Gebiet eine Chance auf höhere Schulbildung zu ermöglichen. Beide Schulen wurden für gute Erfolge im Matricabschluss bekannt. Außerdem versuchte er unermüdlich neue Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für die ländliche afrikanische Bevölkerung zu schaffen.

Stillfried Niebuhr hat seinen Dienst als Missionar und die Aufgaben von Themba immer von der Zusammengehörigkeit von Wort und Tat verstanden –  d.h. Mission als ganzheitlich gesehen. Er hatte die Gabe, Ideen und Visionen zu entwickeln. Die Finanzen für diese Projekte zu finden war immer schwierig. Er hat viel Zeit, Kraft und Ausdauer aufgewandt um einzelne Christen, Gemeinden, Firmen, staatliche Behörden, Entwicklungshilfsorganisationen für die Unterstützung der Themba Projekte zu gewinnen. Enttäuschungen und Rückschläge blieben ihm in diesem Zusammenhang nicht erspart, aber auch viel Freude durch die Begegnung mit Menschen, die sich für diese Projekte einsetzten. Ganz besonders haben ihn seine Geschwister unterstützt.

Nach seinem Burnout in 2002 trat er aus diesem Dienst zurück und zog mit seiner Frau Elisabeth nach Paupietersburg. Hier lebten sie bis Mitte 2016, als sie zu Lutz und Marlies Johannes nach Pretoria umsiedelten. Familie Johannes kümmerte sich liebevoll und mit Hingabe um beide bis zu ihrem Tod. Für uns Geschwister hatten Marlies und Lutz immer ein offenes Haus. Wir danken ihnen von ganzem Herzen.

Unser Vater hat viel geschrieben – Predigten und vieles andere mehr. Vater war so lieb und bis zu seinem Lebensende höflich und immer dankbar. Seine Predigt hat er uns vorgelebt: dass vor Gott alle Menschen gleichwertig sind. Unser Vater lebte bewusst gesund. Vater hörte gerne Nachrichten, später besonders Glaubensberichte.

Wir sind so dankbar dafür dass ihr, Gemeinde Lüneburg, uns so freundlich und herzlich beigestanden habt mit den Trauerfeiern von erst unserer lieben Mutter und dann jetzt am 9. Februar mit unserem Vater. Mit eurem Beitrag konnten wir feierlich von unserem geliebten Vater Abschied nehmen und danken den Bläsern, dem Chor und Pastor Damaske dafür. Allen die schon wieder mit so einer lieben Selbsverständlichkeit fur das leckere Essen gesorgt haben – vielen Dank.

Wir danken auch herzlich fur die wunderschönen Blumengestecke die mit soviel Liebe und Zeitaufwand (und Protea spende) gemacht wurden.Obwohl wir schon lange nicht mehr Teil eurer Gemeinde sind haben wir immer wieder viel Gutes erfahren.

Bei dieser Gelegenheit möchten wir nochmal kurz danken fur die Zeit in der unsere Eltern in Paulpietersburg gewohnt haben. Unsere Mutter erzählte gerne wie gut die Senioren versorgt und verwöhnt wurden.

Als sie dann nach Pretoria zogen, wurden sie nicht vergessen. Regelmäßig kam die Brücke ins Haus, im ersten Jahr bekamen sie sogar noch den Gemeindekalender geschenkt und immer mal wieder kam ein lieber Anruf, zu hören wie es ihnen geht. Das bedeutete unseren Eltern sehr viel. Sie waren gerne in Lüneburg und wir freuen uns dass sie dort zur letzen Ruhe gelegt werden konnten. Ihr habt einen schönen Friedhof den wir gerne wieder besuchen werden.

Christa, Marlies, Ursula, Adelheid und Dorothea mit Familie.