Psalm 100 1 Jauchzet dem Herrn, alle Welt! 2 Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! 3 Erkennet, dass der Herr Gott ist! Glauben – Loben – Dienen –
Dieser Psalm ist passend für unsere große 150 Jubiläumsfeier, wozu wir viele, viele Gäste einladen. Am 1. Dezember wird eine “heilige Unruhe“ auf dem Hof sein beinahe wie zu einem kleinen synodalen Posaunenfest.
Wir laden alle ein, mit uns den Herrn zu loben, zu jauchzen und zu danken für Gnade über Gnade.
Gleichzeitig wären diese oben-und-unten unterstrichenen Wörter eine Beschreibung von unserer Tätigkeiten in der Gemeinde, nicht wahr?
Jauchzet: Wie Lob aus der himmlischen Herrlichkeit, so widerhallt das Lob in den vielen musikalischen Talenten. Die zentralen Gottesdienste sprudeln vom Lobpreis durch Singen, Orgel, verschiedene Instrumente, Bläser- und Singchöre und liturgische Melodien des Gemeindegesangs. Bei der Schule wird fleißig geübt und der musikalische Nachwuchs kommt vielen anderen Gemeinden ebenfalls zu Gute. Wenn alle Welt aufgerufen wird, Gott zu loben, dann beschreibt der Psalm immer auch die missionarische Bewegung – von Gott und vom Himmel in die Welt, ja durch die Gemeinde in die Welt. Wie Jesus sagt z.B. in Matt 28: Mir ist gegeben alle Autorität im Himmel und auf Erden; darum geht hin in alle Welt …
Dienet – dazu sind wir berufen, auserwählt und zugerüstet, wie Paulus in Epheserbrief schreibt: Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Psalm 100 1 Jauchzet dem Herrn, alle Welt! 2 Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! 3 Erkennet, dass der Herr Gott ist! Glauben – Loben – Dienen –
Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen. (Eph 2:10) Im Dienen bekommt der Glaube und die Liebe Gottes in der Welt Gestalt. Mit unserem Leib wird Christus sichtbar. Anders gesagt: Christus dient durch uns indem wir dem Nächsten dienen. Und umgekehrt: unsere guten Werke aus dem Glauben gelten zuerst Gott, dann unseren Glaubensgeschwistern und auch allen anderen mit denen wir im Alltag zu tun haben, ja auch denen, die wir indirekt dienen durch unseren Beruf in der Wirtschaft.
Die Einladung ist passend: Kommt! Und hier in der Gemeinde, in der Gemeinschaft, im Kirchgebäude ist der Ort, wo der Herr zu finden ist, wo sein Wort lebt und die Sakramente ausgeteilt werden. Deswegen geben wir uns Mühe, den Ort Lüneburg ansprechend zu arrangieren durch Gartenpflege und Instandhaltung und weitere Entwicklungen. Deswegen haben wir Hilfsmittel wie Lautsprecher und Bänke, Taufbecken und Altar, damit das Wort an diesem Ort sichtbar und hörbar wird. Einladend wirken wir auch durch das freundliche Gesicht, indem wir Gäste begrüßen und begleiten, Erfrischungen anbieten und in die Gemeinschaft willkommen heißen.
Erkennt! Das ist die Offenbarung durch den Heiligen Geist, wie ER durch Wort und Sakrament Menschen zu sich zieht und zu „Schafen seiner Weide“ macht. Dieses Erkennen ist nichts anderes als wie Paulus es in Römer 10,9 sagt: Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und glaubst in deinem Herzen, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Darum ist es unsere erste Aufgabe als Gemeinde in diesem Prozess mitzuwirken – es ist uns wichtig, es ist ein Kernwert. Wir fördern Erkenntnis durch Unterricht und Predigt, wir schaffen den Raum zum Lernen in Lehrgottesdienst und (Bibel)Kreise, usw. Auch die Schule ist uns in dieser Aufgabe behilflich, indem sie Erkenntnisse und Informationen vermittelt, die den
Kindern helfen, als mündige, erwachsene, dienende Christen und Bürger des Landes ihren rechtmäßigen Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Das Logo der Schule prunkt an der anderen Seite des Eingangs zum Gelände.
Auf dem Bild sehen wir auch die Lutherrose. Ja, die lutherische Perspektive ist uns selbstverständlich eine große Hilfe in dieser
Aufgabe, aber von der Bedeutung der Lutherrose reden wir ein andres Mal.
Nun würden wir theologische vielleicht doch die Prioritäten etwas anders setzen als der Psalm es tut. Geht es doch zuerst um die Erkenntnis und den Glauben, woraus der Lobpreis und das Dienen wachsen, nicht wahr? Deswegen, wenn das vorläufige Schild am Eingangstor des Geländes angebracht wird, werdet ihr die drei Stichwörter lesen: Glauben – Loben – Dienen -. Wenn ihr diese Wörter seht, dürft ihr gleich an Psalm 100 denken und die Kennzeichen einer lebendigen Gemeinde.
Könnten wir só das Leitmotiv unserer Gemeinde formulieren? Oder werden wir in unserem Prozess von „Vision & Mission“ noch etwas ganz anderes entdecken rundum die Frage: Was will Gott mit unserer Gemeinde? Deswegen soll der Gedankenstrich – die Möglichkeit darstellen, dass auch andere Aufgabenbereiche betont werden können und sollen, wie z.B. die Offenheit, andere einzuladen, das Senden unserer Kinder in alle Welt, Hilfe in der Not unserer Umwelt, usw. Aber immerhin ist dieses Schild schon ein kleiner Impuls hinsichtlich dem Leitgedanken, woran wir nächstes Jahr noch weiter arbeiten wollen.
Nun wollen wir erstmal feiern und uns freuen. Psalm 100,4+5 Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen! Denn der Herr ist freundlich, / und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für. Halleluja!
Pastor Klaus-Eckart Damaske