Hirtenbrief (Oktober – Dezember 2023)

PASTOR KLAUS-ECKART DAMASKE

Bilder aus Israel und Gaza sind einfach herzzerreißend – wie ja so viele andere Schreckenszenen in aller Welt, die niemals gesehen werden. Aber es gibt EINEN, der alles sieht und alle Gebete hört. In der neuesten Statistik lesen wir, dass etwa 360 Millionen Christen weltweit direkter Verfolgung ausgeliefert sind. In den sogenannten westlichen Ländern steigert sich die Hetze gegen Christen indirekt, indem christliche Werte lächerlich gemacht, Christen im öffentlichen Leben benachteiligt oder sogar wegen aller (un)möglichen Diskriminierungen angeklagt werden. Wer einmal durch Medien und Polizei „gebulliet“ wurde, zieht sich leicht zurück.

Im Buch der Offenbarung 6,9-11 lesen wir: Nun brach das Lamm das fünfte Siegel auf. Da sah ich unten am Altar die Seelen von denen, die man abgeschlachtet hatte, weil sie an Gottes Wort festhielten und ihm als seine Zeugen treu geblieben waren. Sie riefen mit lauter Stimme: „Du heiliger und wahrhaftiger Herrscher! Wie lange dauert es noch, bis du unser Blut an den Bewohnern der Erde rächst und sie richtest?“ „Habt noch eine kurze Zeit Geduld!“, bekamen sie zur Antwort, während jeder von ihnen ein weißes Gewand erhielt. Erst müsse noch eine bestimmte Zahl ihrer Glaubensgeschwister zum Ziel kommen und so wie sie getötet werden.

Und dann, Schritt für Schritt, Szene nach Szene entfaltet sich die Antwort Gottes auf ihre Bitte.

Ist das Buch der Offenbarung dabei, in Erfüllung zu gehen? Ganz gewiss ja. Ja, schon zur Zeit als das Buch Offenbarung verfasst wurde; ja, zur heutigen Zeit; und ja, auch in Zukunft. Wie lange die Zukunft sich noch ausrecken wird bis das Lamm Gottes, Christus wiederkommen wird, wird uns nicht offenbart. Es heißt immer nur „bald“.

In dieser Zwischenzeit zwischen Jesu erstes und zweites Kommen sind wir aufgerufen, zu hoffen und zu beten, aktiv sich zu beteiligen und weiter dem Missionsbefehl unseres Herrn zu folgen, denn: wir Christen sind und bleiben „Licht der Welt“ und „Salz der Erde“. Wer sonst bietet der Welt Aussicht und Glauben? Wer sonst singt es in die Welt, wie wir am Reformationstag taten: Ein feste Burg ist unser Gott!

So gibt es auch immer wieder Bilder der Hoffnung. Manchmal werden gerade Christen zu hohen Positionen bei der Arbeit ernannt, gerade weil Christen zuverlässig sind. Ihr Verhalten ist positiv anders; ihre Psyche ist leidensfähig; sie sind ehrlich; sie sind haben eine Weisheit, die nicht korrupt ist; ihr Wortschatz zeugt von Wahrheit. Wir Christen werden oft auch sehr geschätzt. Diese Chancen wollen wir weiterhin wahrnehmen.

Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten – sobald das Gute hervortritt, wird das Böse ebenso aktiv. Das erleben viele auch in unserer Gegend. Nichtsdestotrotz verspricht uns unser Herr: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Inzwischen wird ER das Böse Schritt für Schritt hantieren, bis einmal alles vollendet und erneuert wird.

Zum Ende des Kirchenjahres hören wir das Wort: Der Geist Gottes und die Braut rufen: „Komm!“ Und wer es hört, soll in den Ruf mit einstimmen: „Komm!“ Und wer Durst hat, der komme. Wer will, der trinke vom Wasser des Lebens! Er bekommt es umsonst. (Offenbarung 22,17)