Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1 Petr 5,5b Lieber Leser! Bei der Geburtskirche in Bethlehem, Israel, ist der Haupteingang zur Kirche sehr niedrig.
Dieses hat seinen Sinn darin, dass alle, die den Geburtsort unseres Herrn Jesus Christus besuchen, müssen sich zunächst beugen, um in die Kirche zu kommen. Geistlich ist das so zu deuten, dass man beim Eintreten in die Geburtskirche, bedenkt, wie tief Gott sich gebeugt hat als er in seinem Sohn Mensch wurde. Ja, er hat sich erniedrigt und gedemütigt, um uns zu retten.
Von Natur aus sind wir Menschen stolz und hochmütig und wollen gerne, dass andere Menschen sich vor uns verneigen. Wir möchten herrschen und das Leben anderer bestimmen. Doch das entspricht nicht dem Wesen unseres Gottes. Jesus macht es uns vor, was es heißt, demütig zu sein und sich dem Willen seines Vaters zu beugen. Wir alle machen die Erfahrung, dass wir im Leben oft gedemütigt werden und das meistens gegen unseren Willen. Wir müssen uns oft einer Situation beugen, weil wir ihr machtlos ausgeliefert sind.
Doch das ist das Wunderbare, dass wir als Christen solche Situation viel gelassener entgegennehmen dürfen. Es wird erzählt, das Friedrich von Bodelschwingh, der Begründer von vielen Anstalten für Bedürftige und Behinderte in Deutschland, eines Tages einen Rundgang in einem Hospiz machte. Als er von einem Zimmer zum anderen ging, kam plötzlich ein geistlich Behinderte auf ihn zu und verpasste Friedrich eine Ohrfeige. Die Krankenschwester, die mit ihm war, wollte sogleich die Polizei kommen lassen, um den geistlich Behinderten einzusperren, da er ein Sicherheitsrisiko sei. Doch Friedrich erwiderte ganz gelassen: Diese Ohrfeige nehme ich als eine mir von Gott verpasste.
Gott wollte mir nur mal wieder darauf weisen, dass alles, was hier aufgebaut wurde, nicht mein Verdienst ist, sondern sein Werk ist. Ich bin nur sein Werkzeug. Ich wünsche uns, dass wenn wir im Leben gedemütigt werden, dass wir Gott bitten, dass er uns seinen Geist schenkt, auch das aus seiner Hand zu nehmen und zu bedenken, dass er denen, die sich demütigen und demütigen lassen Gnade gibt. Amen. Pastor Dieter Schnackenberg