Geschichte
Die Himmelfahrtskapelle ist auf der höchsten Stelle des Ölbergs in Jerusalem östlich der Altstadt gelegen. Sie befindet sich an der Stelle, von der aus − der Überlieferung zufolge − Jesus Christus zum Himmel aufgefahren ist (Apg 1,9 EU).
Bereits die frühen Christen gedachten der Himmelfahrt Christi in einer Höhle auf dem Ölberg. Im Jahr 387 stiftete eine fromme Römerin mit Namen Poimenia einen oktogonalen Kirchenbau, der allerdings von den persischen Truppen unter Chosrau II. im Jahre 614 größtenteils zerstört wurde.
Im ausgehenden 7. Jahrhundert wird ein nach oben offener Nachfolgebau erwähnt, in welchem − innerhalb einer Einfassung − die beiden Fußabdrücke Christi im Staub zu sehen waren. Auch dieser Bau wurde − wahrscheinlich unter dem fatimidischen Sultan Al-Hakim im Jahre 1009 − zerstört.
Die Kreuzfahrer errichteten das − wahrscheinlich überdachte − Erdgeschoss der heutigen Kapelle um das Jahr 1150 über dem Stein mit dem ‚Fußabdruck des Herrn‘. Nach der Eroberung Jerusalems durch Saladin wurde der Bau 1187 in eine Moschee umgewandelt, was er bis heute offiziell auch ist (Himmelfahrtsmoschee). Aufgrund der hohen Zahl christlicher Besucher beschloss Saladin jedoch den Neubau einer Moschee in unmittelbarer Nachbarschaft, sodass die Himmelfahrtskapelle über Jahrhunderte nahezu ausschließlich von Christen genutzt wurde.