Ferien in den vierziger Jahren

In den 1940er Jahren, wurde nicht nach Ballito zu einer Wohnung oder ins Hotel oder sonstwo hin gefahren; sondern zum Witrivier Warmbad- in der Nähe von Commondale. Bei den Kindern war große Aufregung wenn der Ochsenwagen oder Laster geladen wurde. Der ganze Hausrat musste mit! Xunga (Gras) wurde geschnitten, Holz gesägt und alles auf den Wagen gepackt. “Bodwes” und Töpfe, vorsichtig verpacktes Geschirr in Kisten, wurde geladen. Mehl, Säcke Kartoffel, geschlachtetes Schaf, sonstige Lebensmittel und dann auch noch lebendige Leghühner! Damit man immer Eier hatte! Die Reise ging dann los!

Beim Warmbad angekommen konnte man in einem Sodenhaus mit Grasdach wohnen. (Manchmal waren die Häuser besetzt) Ein Zelt wurde dann aufgeschlagen. Nun wurde mit Xunga ein Schutz um einen Hof gemacht denn alles wurde auf offenem Feuer gekocht. Phutu mit gebratenem Schaffleisch.

Es wurde gleich ein Ameisenhaufen gesucht, dieser wurde von der Seite ausgehölt. Wenn Brot gebacken wurde, wurde in diesem Loch gefeuert. Es war eine Kunst zu wissen wann das Feuer heiß genug war und der „Backofen‟ die richtige Hitze fürs backen hatte. Die Kohlen wurden dann rausgeholt und das Brot reingeschoben und die Öffnung zugestellt. Bei der nächsten Mahlzeit gab es herrliches frisches Brot. Die Mahlzeiten wurden alle draußen unter den Bäumen gegessen. Herrlich kühl im Schatten!

Es gab zwei Badestuben, gemauert/zementiert. Eine war für die Frauen und Mädchen und die Andere für das männliche Geschlecht. Man saß nackend im Bad! Daher die Trennung! Es gab kein Schwimmen, man genoss nur das herrlich warme Wasser dass unter einem hervorquoll! Es begab sich mal dass ein Mann einen Leguan gefangen hatte und diesen schob er in die Badestube der Frauen. Es gab ein großes Geschrei!! Keiner wusste wie das Tier wieder hinauskam!

Nachts wenn man nicht schlafen konnte, hörte man wie die Böcke am Xunga knabberten. Es lief viel Wild frei umher.
Viele Afrikaanssprechende waren auch im Kamp. Abends machten sie meist ein großes Lagerfeuer und sangen „volksliedere‟. Stella und Gertrud Woithe saßen auch gerne dabei und hörten zu. Meist waren sie die einzigsten jungen deutschen Mädchen. Sie wurden gefragt auch mal deutsche Lieder zu singen. Sie kannten aber nur Weihnachtslieder und diese sangen sie auch. Die Leute ums Lagerfeuer waren ganz imponiert.

Wenn 2-3 Wochen um waren, wurde gepackt und die Rückreise ging nach Hause in Lüneburg.

 Erzählt von Lili Gevers und Stella Hillermann