Einführung von Pastor Klaus-Eckart Damaske. Ansprache zur Einführung an die Peter-Pauls Gemeinde Lüneburg 14.Januar 2018 Pastor Klaus Damaske
Was passierte im Jahr 1956 besonders?
Antwort – die Gemeinde Lüneburg wählte einen neuen Pastor. Einer der 4 (Missionar)Kandidaten war mein Vater, Siegfried Damaske. Angeblich, so sagte mir eine Person im forgeschrittenen Alter, machte er einen zu strengen Eindruck; und so wählte man lieber Pastor Günther Scharlach. Jetzt nach gerade über 60 Jahren, darf ich mit etwas Humor sagen, ging die Gemeinde Lüneburg wieder das Risiko ein, den Sohn (des im Juni 2017 verstorbenen Siegfried Damaske) als Pastor zu berufen – war ja auch erst nach dem zweiten Wahlgang, aber immerhin endlich die richtige Wahl. Nach der Neurenovierung der Kirche, neue Orgel, usw. wird nun auch ein Neuanfang mit einem “neuen” Pastor gemacht. Dennoch fühle ich mich etwas verunsichert, in den Fußstapfen der großen Geister der Vergangenheit zu folgen. Immerhin feiert die Gemeinde bald ihr 150. Jubiläum und ist sie ja auch einer der Gründergemeinden der Synode im Jahre 1892.
Danke:
Zunächst einen Dank an unseren Herrn und Heiland, der uns würdig gemacht und zugerüstet hat, in seinem Reich zu sein und aktiv als Mitarbeiter wirksam zu bleiben. Dafür haben wir diesen Einsegnungsgottesdienst gefeiert, der in vieler Hinsicht sehr bewegend war. Mit Halleluja und Dank werden wir dieses Ereignis auch abschliessen.
Der zweite Dank gilt meiner lieben Frau, Antje, die mit aller Hingabe und Treue diesen Weg mit mir geht. Dazu auch alle 4 Kinder und die Geschwister (früher selbstverständlich auch die Eltern), die mit tatkräftiger Hilfe bei jeder neuen Lebensphase beigestanden haben, ja ohne deren Unterstützung so ein Umbruch kaum denkbar gewesen wäre. 50 Jahre lang wurde ich vorbereitet; mal sehen, was der Herr nun aus mir weiter macht.
Der dritte Dank gilt dieser Gemeinschaft in Lüneburg. Ich habe mir so einiges erzählen lassen – es ist ja erstaunlich, wie viele Menschen mit vorbereitet haben. In diesen ersten Tagen waren schon so viele Menschen beim Haus, haben uns so viel Gutes erwiesen, dass ich gleich die Übersicht verloren habe, wem noch alles zu danken. Bitte vergebt mir, es sind einfach zu viele Namen, die beim Grundstück, bei der Hausrenovierung, bei Orientierung usw. mitmachten – da sind die 5 Vorsteher, die mir schon so viel beigebracht haben. Und ihr habt hier in der Gemeinde eine gute Fee, die alle Fäden in der Hand hält – man kann sie fast jeden Tag im Kirchenbüro treffen. Auch beim Transportieren der Sachen, war eine Person so hilfreich: Sein Name beginnt mit E und endet mit “ch” und zwischendrin macht es “brum-brum”.. Wow, danke danke danke!
Und der vierte Dank gilt allen hier gegenwärtig – von Tanta Klara bis Opa Franz, Babys, Kinder, Jugendliche, Mitteljährige, Senioren, Kranke und Gesunde, jedes einzelne Gemeindeglied, Gäste von nah und fern. Und gar nicht selbstverständlich euch Pastoren von der FELSiSA und Nachbargemeinden. Auch hatten wir bewusst von der LCSA die schwarzen Pastoren eingeladen; leider konnten sie so kurzfristig nicht kommen aber wir werden sie sicherlich noch sehen. Diese Gemeinschaft der Gläubigen ist Gold wert, ist ein lebendiges Zeugnis der Gottesgegenwart und dass unser Herr noch Großes mit uns vorhat.
Abschied:
18 Jahre lang war Pastor Dieter Schnackenberg mit Frau und Familie bei euch. So ein Abschied fällt nicht leicht. Ja, so ein Auseinandergehen ist ein bisschen wie Sterben. Das will ich ganz ernst nehmen, dass viele mit Herz und Seele mit Schnackenbergs verbunden sind und wohl auch bleiben. Es brauch Monate, manchmal sogar Jahre sich innerlich loszulösen und sich für neue Verbindungen zu öffnen. Jede Gemeinde hat Mühe nach so einer langen Phase der Zusammenarbeit, sich neu zu orientieren. Aber Tatsache ist, das gilt auch für uns als Neuankömmlinge, die wir 22 Jahre in Pretoria aktiv bei der Sache waren. Wir lösen uns und öffnen uns für neue Aufgaben einer neuen Glaubensgemeinschaft.
Ankunft:
Weil ein Abschied nicht leicht fällt, bin ich mit keinen Erwartungen gekommen; einfach nur hören, da sein, vorsichtig mich hineinfühlen und begleiten. Ich habe ja meine eigenen Stärken und Schwächen; viele sind neugierig was wohl jetzt Neues kommt?
Einige haben Erwartungen: Jetzt muss mal wieder endlich Gesetz und Ordnung kommen; endlich müssen Frauenrechte zur Geltung kommen; wir müssen wieder was tun. Hinsichtlich der LCSA oder ELKS-NT sagen einige: die Grenzen müssen wieder klar werden; andere sagen: wir müssen doch endlich eine Kirche werden. Noch andere: die Jugend muss wieder Richtung kriegen; oder: wir brauchen einen Psychologen und Seelsorger. Usw.
Allen gegenüber darf ich schlicht und einfach sagen: Da kommt erst mal gar nichts; die Neue Zeit bringt immer unser Herr Christus, wann und wo ER will. Ich höre nur einfach zu, und ich versuche soweit wie möglich wie Paulus sagt: Christus zu predigen. ER ist mein Zentrum und Orientierungspunkt, und von dort aus versuche ich die Umwelt zu gestallten bzw. zu ermutigen die Welt mit Gottes Augen zu sehen. Wie wir was warum und wann struktirieren, geschieht im Miteinander, im Gebet und gemeinsamem Ringen.
Für meine liebe Frau, unsere Tochter Simone und mich ist die Ankunft in Lüneburg in der Tat ein ziemlich großer Umschwung, ein Glaubensschritt. Unser Herr hat schon bisschen Humor: von der 2.kleinsten zur 2.größten Gemeinde in der Synode, von Zoll-Straßen zu Staub-straße, von heißem Konkretwald zum grünen Wald …
Was mich verbindet, ist in der Tat der Name Lüneburg – meine Mutter kam aus der Lünerburger Heide aus Deutschland. Und mir sind schon einigen tollen Leuten begegnet, die ebenfalls aus der Gegend kommen. Auch kennen wir einige Lüneburger seit der Jugendzeit. Aber es wird vieles Neu sein. Bitte habt Geduld mit mir; besonders in der Lernphase brauche ich euch alle.
Hier gibt es ja andere Herausforderungen als in der Stadt wo sich die Kräfte reiben, wo die Entwicklung schneller vorangeht als die langsam Mühlensteine des Landes, die langsam aber gründlich mahlen…, Der Mordanschlag kurz vor Weihnachten in der Gegend war ja nicht nur schrecklich sondern auch sicher einer von vielen Insidenten, wo ich mir bewusst bin, dass ich kaum was weiss, was für Kräfte hier am wirken sind. Dennoch erreichte uns auch viel Lob aus dieser Gegend. Viele tolle Mitarbeiter in anderen Gemeinden, ja Weltweit, stammen aus diesem Ort Lüneburg. Wie macht ihr das? Kann es von gut noch besser gehen, von hoch nach höher, von Ausblick.
Aan ons Afrikaanse vriende uit die verlede, hede en al diegene wat ons sal leer ken: Ons bediening in Pretoria het hoofsaaklik in Afrikaans geskied. Afrikaans is ons land, is ons taal, is ons lief en leed, en ons skool op Lüneburg se voertaal is ook Afrikaans. Sal ons Here ook hierdie kunstaal gebruik om sy Ryk verder te bou?
My groot “handycap” is geen kennis van Zoeloe. Ons leef immers in KwaZULU-Natal. So, as hierdie gemeente nog meer in die bevolking wil uitreik, dan is dit in die landstale. My strewe sal wees om verskillende gawes, karakters en talente te ontgin, te bemagtig en te laat saamwerk sodat ons liggaam van Christus kan wees (wat ons reeds is).
Auch wenn ich schon 7 verschiedene Schreibweisen des Namens dieser Gemeinde entdeckt habe (also nicht genau weiß, an welche man sich halten sollte), so weiß ich, hier ist eine reiche, wertvolle Tradition. Hier ist, nein nicht “Stolz” (denn Stolz führt leicht zum Hochmut) aber Freude – hier ist Wertschätzung und Freude – über die Menschen, die Nachbargemeinden, die Gemeinschaft, die wunderbare Natur. Hier kann man atmen, aufleben. Und am Wichtigsten: hier ist Jesus Christus, die Kirche, die Gemeinde, die Ewigkeit in Raum und Zeit.