Die ersten 100 Tage im Amt

Hier eine Kurzbetrachtung zum Bild am Anfang: (Pastor Klaus). Als viertes großes Fest im Kirchenjahr nach Weihnachten, Ostern und Himmelfahrt ist Pfingsten – ein Fest für Neuanfang und Vollendung, sozusagen der „Geburtstag der Kirche“. Wie sollen Künstler jedoch auf Glas, Wänden und Stoff etwas zeigen, was eigentlich nicht zu sehen ist? – den Heiligen Geist.

Die Taube schien die Lösung zu sein. Ihre besondere Bedeutung ist schon im Alten Testament verankert: In der Geschichte von der Sintflut bringt eine von drei ausgesandten Tauben einen grünen Ölzweig zur Arche Noah zurück und signalisiert damit Rettung und Neuanfang.

Dieser Vogel steht auch für Sanftmut und Liebe (obwohl sie nicht so lieb zu einander sind). Zudem gibt es in der Bibel eine Erzählung, wonach sich nach der Taufe Jesu im Jordan der Himmel öffnete. Der Geist Gottes soll in Gestalt einer Taube herabgekommen sein. Eine Stimme sagte: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.“

Allerdings kommt die Taube in dem Wunder, von dem an Pfingsten berichtet wird, gar nicht vor. Damals überraschte die Jünger ein starker Wind mit vielen kleinen Flammen. Der Heilige Geist kam auf sie herab. Danach konnten sie von Gott und Jesus in vielen verschiedenen Sprachen berichten.

Es ist der Gekreuzigte und Auferstandene, der sie von demselben Geist gab, den ER selbst hatte. Die “feurigen Zungen“ griffen viele Künstler auf und wollen somit zeigen: Der Heilige Geist, das sind die Menschen, die für ihren Glauben brennen, die begeistert sind, die in der Kraft des Geistes ein Licht in die Welt tragen – von Jerusalem, in Samarien und bis ans Ende der Erde.

Die ersten 100 Tage im Amt ….. so macht das ja die Presse, wenn jemand neu ein öffentliches Amt antritt. Da wir nun keine Journalisten haben, muss ich’s einfach selbst tun. Immer noch täuschten mich meine ersten Eindrücke nicht: hier ist so viel Gutes und Wunderbares. Bis vor kurzem konnte ich wirklich sagen: jeden Tag was Neues – noch ein Boeredag, ein Gewitter, ein Treffen, eine Schulandacht, Taufe, usw. Und die vielen Gottesdienste waren eine schöne Herausforderung zusammen mit Hochzeiten, Beerdigungen und Taufen, viele Versammlungen in allen möglichen Bereichen. Also: 100 Tage Neues wagen. Und so vom “Wagen“ gesprochen – wie ist die Geschichte mit dem Raben?

Nun, unser kleines Autochen, der Opel Kadet, hielt schon mehr als zwei Jahrzehnte; ich dachte immer, meine Enkelkinder werden noch mit ihm fahren. Aber die Lüneburger Straßen machten ihm doch zu schaffen bzw würde er nicht mehr lange schaffen. Ich sagte zu meinen (geistlichen) Brüdern: schlicht und einfach ein „plain“ Auto– und der Herr gab uns genau das, was wir brauchten – klein aber oho! Nun sind wir Damaskes auch in dieser Hinsicht Lüneburger mit einem Toyota Rave.

Wir suchten aber nach einem Namen: Ngiyabonga, Moya, Amatholosie? Unsere Simone meinte: aber da hinten auf dem Auto steht doch geschrieben – RABE (Rave)! Da dachte ich an so manche Geschichten in der Bibel: 1.Könige 17 floh Elia zum Bach Krith weg vom König Ahas, und die Raben brachten ihn Brot und Fleisch täglich. Und so hat unser Herr über Bitten und Verstehen uns einen Raben zur Verfügung gestellt. Und das Auto erinnert uns was Jesus in Luk 12:24 sagt: Seht die Raben: die sähen nicht, sie ernten auch nicht, sie haben auch keinen Keller noch Scheune; und Gott nährt sie doch. Wie viel aber seid ihr mehr wert denn die Vögel!

Aber wem viel anvertraut wird, von dem wird man viel fordern. Noch können wir allen Anforderungen nicht gerecht werden. Zwar wurden schon so manche Besuche gemacht aber es bedarf so mancherlei andere Planung und einen Arbeitsrhythmus habe ich auch noch nicht. Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten – diese Seiten bräuchten auch viel Aufmerksamkeit, aber das Sprichwort sagt: kommt Zeit, kommt Rat. Man muss flexibel bleiben, wie ihr ja auch merkt, z.B. dass vier Sonntagen nacheinander der Lehrgottesdienst besetzt wird mit anderen außergewöhnlichen Ereignissen. Ich bin dankbar, dass vieles aufgrund von treuen Mitarbeitern doch gut läuft. Wir gehen den nächsten 1000 Tagen zuversichtlich entgegen.

Pastor Klaus-Eckart Damaske