Nachdem die Handwerker aus dem Dienst der Hermannsburger Mission entlassen worden waren (1868), zogen viele in diese Gegend, wo man schon die Missionsstationen Ntombe (1860) und Ekhombela (1861) gegründet hatte.
Hier kauften sie sich von den Buren ihre Farmen. Nach dem 1. Sterbefall gründeten sie am 1. Advent 1869 eine Gemeinde und nannten sie Lüneburg, weil alle aus der Lüneburger Heide her stammten. Hier an diesem Ort bauten sie sich ein notdürftiges Kirchlein aus Soden. Wahrscheinlich wurde diese nach April 1871, mit in die anschließende Pfarrwohnung inkorporiert. Maße des Kirchleins: 24 Fuß (7.20m) lang, 16 Fuß (4.80m) breit, 5 Fuß (1.50m) hoch, ohne Fenster. Licht kam durch die offene Tür.
Drinnen saß man auf Schalholzbrettern. Ein Stuhl diente als Kanzel sowohl als Altar. Standort des Kirchenlagers Seit 1875 steigerten sich die Unruhen im Pongola-Tal. Der entlaufene Swazi Prinz, Umbelini mit Gefolge tötete getaufte Christen, raubte und machte das Leben unsicher. Deshalb bauten die Lüneburger sich als Schutz vor möglichen Angriffen ein Lager um ihre Kirche. Zuerst ein tiefer Graben, später mit Wasser gefüllt, dahinter eine Schutzmauer (15 Fuß, 4.50m hoch), mit Schießscharten, und Türmen an den Ecken. Beim Tor eine Fallbrücke. Auf halber Höhe der Mauer führte drinnen ein Laufsteg rings herum. Um die Kirche herum, bauten sie sich aus Schalholz notdürftige Unterkünfte.
Wenn Gefahr drohte, flüchteten sie von ihren Farmen ins Kirchenlager, bis dass sie während des Anglo Zulukrieges (1879) auf längere Zeit dort lebten. Das Lager wurde mehrmals angegriffen, aber durch Gottes schützende Vaterhand blieben die 120 Männer, Frauen und Kinder unversehrt. Im Mittelpunkt des Lagers war die 2. Kirche (die Fachwerk-kirche) April 1871 – 1883. Sie diente gleichzeitig als Schule und teilweise auch als Lazarett. Lüneburg möchte 150 jähriges Jubiläum feiern!!!! Was bringt das alles mit sich? Schon Jahre lang ist der Geschichtskreis beschäftigt alle Informationen und Bilder für die Festschrift zu sammeln. Es ist hoch interessant was sie so alles entdecken…….
Wir haben jetzt schon das 3. Kirchgebäude auf Lüneburg…….. „Waren es nicht nur 2?“ denken Viele….. Die Sodenkirche, das 1. Kirchgebäude, war oberhalb der jetzigen Lehrerwohnung gewesen… das war Vielen neu….. (da wuchs vor kurzem noch ein Rosenstock, umhüllt von einem Wald)…… Sie war sehr klein, niedrig und dunkel. Sie diente nur 18 Monate als Kirchgebäude, bevor die Fachwerkkirche (12 Jahre in Gebrauch), in der Nähe des Friedhofes, gebaut wurde und die Sodenkirche die Wohnung der drei ersten Pastoren wurde. Von beiden Kirchen sind Beschreibungen und Maße vorhanden. Herr Kurt Gevers gebrauchte diese Info und machte Skizzen dieser beiden Kirchen.
Damit diese Info nicht nur in Büchern und in den Köpfen des Geschichtskreises bleibt, sondern für alle Nachkommen aktuell sein soll, wurde der Gedanke zweier Denkmäler geboren. Herr Reginald Niebuhr und Herr Kurt Gevers machten sich viel Mühe mit diesem Gedanken, und zusammen mit dem Planungskommitee und Kirchenvorstand, wurden Pläne für diese Monumente finalisiert und durchgeführt. Was soll denn so ein Denkmal und eine Enthüllungszeremonie?
Mancher machte sich darüber Gedanken…. Am Ewigkeitssonntag, den 24. November 2019, sollte es endlich so weit sein. Nach Wochen langem Finalisieren der Bau- und Steinarbeit, vielem Schwitzen, Nägelkauen, Spannung und Luftanhalten war alles fertig und verhüllt. Nach grossem Sturm am Freitagabend, versammelte sich die Gemeinde und Nachkommen der Missionare und Kolonisten am Sonntag, nach dem Gottesdienst, um 11:00, bei strahlendem Sonnenschein, am Ort wo die Sodenkirche stand.
Unter der Leitung von Pastor Klaus Eckart Damaske, wurde dieses Denkmal mit Glockengeläut, Bläserklängen, Gesang, Gebet und Segen von Herrn Kurt Gevers enthüllt. Herr Gevers gab auch noch etwas Information über diesen Ort z.B. Die Maße der obersten Stufe des Denkmales sind genau die Länge (7.2m) und die Breite (4.8m) der Sodenkirche. Herr Johan Engelbrecht übersetzte dieses auch ins Zulu. Anschließend fand eine Baumpflanzzeremonie statt, wo die Gemeinden Ekhombela, Entombe, Braunschweig, Augsburg, Wittenberg und Ekuphileni je eine Zipresse hinterm Denkmal pflanzten (Dieses sind die nächsten 3 Tochtergemeinden und die nächsten 3 Missionsstationen) – Als eine „Schutzwand“ (schützend das was uns lieb und wert ist) und Spitzen „zum Himmel weisend“ (unser Endziel). Anschließend bewegte die Festgemeinde sich rüber zum Stand der Fachwerkkirche. Dort freute man sich auf den kühlen Schatten und die Stühle zum Sitzen. Auch dieses Denkmal wurde mit Bläserklängen, Gesang, Gebet und Segen, dieses Mal von Herrn Reginald Niebuhr, enthüllt. Auch er brachte eine Kurzgeschichte der Fachwerkkirche. (Noch mehr Info sind in der Festschrift.) Es waren lehrreiche, demütigende Zeremonien, wo alle beteiligten positiv und erbaut nach Hause fuhren. Dorle Beneke